Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Universität Krems hält eine baldige Verschärfung des Lockdowns für wahrscheinlicher als Lockerungen, die wegen der österreichweit starken Ausbreitung der ansteckenderen britischen Variante derzeit zu riskant seien.
„Die ursprüngliche Variante hätten wir mit den bestehenden Maßnahmen zur Kontaktreduktion ganz gut im Griff, aber die ansteckendere britische Variante nicht, sie breitet sich deutlich schneller aus“, sagt Gerald Gartlehner, Leiter des Departments für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation an der Donau-Universität Krems. „Daher halte ich es derzeit für zu riskant, trotz fortschreitender Impfungen der Hochrsikogruppen weitere Öffnungsschritte zu setzen." Allerdings hat die Regierung seiner Meinung nach „längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Ausbreitung des Virus mit gelinderen Mitteln zu bremsen, die aus meiner Sicht zumutbar wären und sehr wahrscheinlich auch eingehalten würden". Der Epidemiologe im Interview.
Die Presse: Kommen wir sofort zur Gretchenfrage. Werden wir ohne einen weiteren harten Lockdown auskommen oder geht sich das angesichts der aktuellen Zahl an Neuinfektionen nicht mehr aus?