Inklusiv

Unilever streicht Begriff "normal" von Pflege-Produkten

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Der Beauty-Konzern will mit dem Schritt eine „inklusive Version von Schönheit“ zeigen.

Der Verbrauchsgüterkonzern Unilever will künftig den Begriff "normal" nicht mehr zur Beschreibung seiner Pflegeprodukte verwenden. Das teilte das multinationale Unternehmen mit Hauptsitz in London am Dienstag mit. Unilever stellt unter anderem die Marken "Dove", "Vaseline" und "Axe" her. Der Begriff taucht teilweise bei Shampoos oder auch bei Body-Lotions auf, wo es beispielsweise heißt "für normale Haut".

Denn was heißt schon „normal"? Und was bedeutet es, nicht der Norm zu entsprechen? Der Beauty-Konzern will sich mit diesem Schritt gegen die Stigmatisierung einsetzen und in Zukunft ausschließen, dass sich jemand ausgeschlossen fühlt. Außerdem wolle man gegen die engen Schönheitsideale vorgehen, um eine "inklusive Vision von Schönheit" zu zeigen, so der Konzern. 

"Wir sind entschlossen, schädliche Normen und Stereotypen zu bekämpfen und eine breitere, inklusivere Definition von Schönheit zu formen", sagte Sunny Jain, der Chef der Schönheits- und Pflege-Sparte von Unilever der Mitteilung zufolge.

Dass der Begriff „normal“ durchaus negativ konnotiert ist, hat auch eine Umfrage mit 10.000 Teilnehmern in neun Ländern bestätigt. 70 Prozent der Befragten gaben dabei an, dass der Begriff "normal" einen negativen Effekt auf Menschen haben könne, hieß es in der Mitteilung. 74 Prozent geben darüber hinaus an, dass sich die Schönheits- und Körperpflegeindustrie mehr darauf konzentrieren sollte, dass sich die Menschen besser fühlen, als nur besser auszusehen.

Im Rahmen der neuen "Positive Beauty"-Strategie will Unilever künftig auch bei der Werbung auf die nachträgliche Bearbeitung von Körperformen, Proportionen oder Hautfarbe verzichten und mehr Menschen von unterschiedlichen und bisher unterrepräsentierten Gruppen abbilden.

„Wir wissen, dass das Entfernen von 'normal' aus unseren Produkten und Verpackungen das Problem allein nicht beheben kann, aber es ist ein wichtiger Schritt nach vorne“, so Jain. „Dies ist nur eine von mehreren Maßnahmen, die wir im Rahmen unserer Vision von Positive Beauty ergreifen, die nicht nur darauf abzielt, weniger Schaden zu verursachen, sondern auch mehr Nutzen für die Menschen und den Planeten zu schaffen.“ 

(red/APA/dpa)

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