Wenig einleuchtend wirkte ein Argument von Bundeskanzler Kurz zur Frage, was hinter der ungleichen Verteilung von Impfdosen innerhalb der EU steckt.
Recht viele Medientermine nahm Bundeskanzler Sebastian Kurz am gestrigen Mittwoch wahr, nicht nur ein Hintergrundgespräch um 9.00 morgens, sondern auch noch eins am Nachmittag, wie man hört; das erste mit Redakteuren, das zweite mit Chefredakteuren. Spätabends konnte ihn dann jeder sehen, er war zum Interview in die "ZiB 2" geladen. Dort ging es um das Thema des Tages bzw. der Woche bzw. dieser Pandemie: das Impfen. Die Antworten drehten sich großräumig um das Thema Schuld und umschifften es gleichzeitig.
Der Ausgangspunkt war klar: Österreich hätte aus dem EU-Topf mehr Impfstoff haben können als es tatsächlich bestellte, andere EU-Länder betraf das noch viel stärker. Ende vergangener Woche kochte die Frage hoch, wer wann über die Details zur Beschaffung Bescheid wusste, der Kanzler sagte wiederholt, dass er die Details nicht kannte. Was manch einer kurios fand, etwa Politikwissenschaftler Peter Filzmaier. Kürzlich kommentierte er in der "ZiB 2" scharf: "Da frage ich mich, was der Kanzler in diesem Jahr beruflich eigentlich gemacht hat".