Schon bisher machte sich der Kreml wenig Illusionen über die bilateralen Beziehungen mit den USA. Moskau reagiert zunächst demonstrativ gelassen.
Wladimir Putins Antwort auf Joe Bidens Skandal-Interview war kurz und knackig. „Ich wünsche ihm Gesundheit“, sagte er am Donnerstag in einer im TV übertragenen Sitzung, in der es eigentlich um die sozio-ökonomische Entwicklung der annektierten Krim ging. Der Glückwunsch des Kreml-Chefs lässt sich durchaus zweideutig auslegen. Bidens Aussage, Putin sei ein Mörder, parierte der Präsident mit einem Spruch aus seiner Kindheit in den Höfen Leningrads: „Was man sagt, ist man selbst.“ Biden hatte tags zuvor in einem TV-Interview die Frage eines Journalisten bestätigt, ob er Putin für einen Mörder halte: „Das tue ich.“ In welchem Zusammenhang, blieb unklar.
Der Kreml reagiert damit betont gelassen. Bekanntlich hält man in Moskau nichts von „Megafon-Diplomatie“ und über die Medien gespielten Verlautbarungen, wie man auch gegenüber Europa gern betont.