Authentizität

Sei, wer du bist, aber nicht im Job

  • Drucken

Ein Drittel der heimischen Arbeitnehmer muss seine Persönlichkeit am Empfang abgeben.

Nicht als Individuum, sondern reduziert auf die bloße Arbeitskraft fühlt sich jeder dritte heimische Arbeitnehmer. Das ist das wesentliche Ergebnis einer Xing-Befragung von 2000 Arbeitnehmern im D-A-CH-Raum, 500 davon in Österreich. Während 90 Prozent es strikt ablehnen, eine Rolle spielen zu müssen, geben 36 Prozent an, genau das tun zu müssen – mehr Männer als Frauen.

Sich entfalten zu können gilt als Zufriedenheitsfaktor, nicht nur im Job. Es steigert Motivation, Loyalität und Leistungsbereitschaft. Zwei Drittel sind überzeugt, ihre Potenziale besser entfalten zu können, wenn sie im Job sie selbst sein dürfen. Doch bei einem Drittel lasse das die herrschende Unternehmenskultur nicht zu. Ein Viertel beklagt, dass mehr auf Schwächen als auf Stärken geachtet würde.

42 Prozent bedauern, sich nicht kleiden zu können, wie es ihrer Persönlichkeit entspräche. Ein Drittel bemängelt, dass sexuelle Orientierungen nicht offen angesprochen werden können. Immerhin: Seine Meinung darf man einigermaßen frei äußern. Zwei Drittel stimmten dem zu, 78 Prozent zeigen Freude und Spaß. Negative Emotionen hingegen werden weniger gern gesehen: 44 Prozent müssen Enttäuschung verbergen, 33 Prozent Stress.

("Die Presse", Printausgabe vom 20. März 2021)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Blendung

Wenn das Ego das Business killt

So mancher Vortrag begeistert. Doch stochert man tiefer, bleibt nicht viel Gehaltvolles übrig. Höchstens ein gewisser Unterhaltungswert.
Depression

Schwermut auf der Seele

Das bleierne Coronajahr hat das Land mit kollektiver Bedrücktheit überzogen. Zwei Waffen wirken gegen die Niedergeschlagenheit – ganz ohne Medikamente.
Konflikte

Wenn immer die anderen Schuld sind

Zwei Menschen erleben dieselbe Situation, bewerten sie aber grundverschieden. Das ist der Stoff, aus dem Konflikte sind.
Sympathie vs. Antipathie

Ich mag dich einfach nicht

Oft liegt es an der Chemie, wenn zwei einfach keinen Draht zueinander finden. Doch was bedeutet das für die Teamleistung? Gedanken zu einem soziologischen Phänomen.
Rund 300.000 Österreicher sind jährlich von Mobbing betroffen.
Mobbing am Arbeitsplatz

Die Hölle, das sind die Kollegen

Ob digital oder analog: Opfer von Diffamierung und Schikanierung zu sein, kann das eigene Leben unerträglich machen. Vor allem dann, wenn die eigenen Kollegen die Täter sind.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.