Genuinfluencer

Wissen und Ideen: Die neue Währung der Influencer

(c) imago images/Runway Manhattan (Valentina Ranieri via www.imago-)
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Genuinfluencer sind weniger daran interessiert, Produkte zu promoten. Die neue Währung der Influencer sind Wissen und Ideen.

Charli D'Amelio hat die App Tiktok vor knapp zwei Jahren heruntergeladen und mittlerweile eine Followerschaft von 110,6 Millionen. Als die Coronavirus-Pandemie Anfang 2020 global um sich griff, hatte Procter & Gamble die Idee, die große Reichweite von D'Amelio im Kampf gegen Covid-19 einzusetzen, indem die 16-Jährige einen für TikTok so typischen Tanz choreografierte, in dem Sicherheitsvorkehrungen wie Social Distancing thematisiert wurden.

Mit Erfolg: Der #DistanceDance von D'Amelia wurde inzwischen über 191 Millionen Mal angesehen, 3,5 Millionen weitere #DistanceDance-Videos sind draus entstanden.

Ähnlich war es mit Mega-Influencerin Chiara Ferragni, die von dem italienischen Premier Giuseppe Conte gebeten wurde, ihren 22,8 Millionen Followern die Wichtigkeit des Mund-Nasen-Schutzes zu vermitteln. Mittlerweile arbeiten in Amerika lokale Gesundheitsabteilungen mit Lifestyle- und Fitnessbloggern zusammen, um über die Impfung zu informieren.

Für diese Art des Influencertums hat die Trendprognoseagentur WGSN in ihrem Bericht zu den Schlüsseltrends 2021 ein eigenes Wort geschaffen: Genuinfluencing.

Weniger Produkte, mehr Ideen

Bei Genuinfluencern handelt es sich um Menschen, die weniger daran interessiert sind, Produkte zu bewerben, als viel mehr ihre Ideen und ehrliche Meinungen zu spezifischen Themen vermitteln zu wollen. Genuinfluencer müssen dabei nicht im klassischen Sinne Influencer sein wie D'Amelio oder Ferragni. Vielmehr sind sie oftmals schon Spezialisten auf einem bestimmten Gebiet und benutzen ihre Plattform, um User zu informieren.

"2020 ging es plötzlich um Information und Unterhaltung. Es gab diese neue Währung, die wir im Bereich Wissen und Information sahen, und sie hat fast ihre eigenes kulturelles Kapital", so Sarah Owen von WGSN zu „fashionista.com“.

Das zahlt sich auch für die Influencer aus. „Brave World Media“ rechnet vor, dass die 50 Influencer, die in der Social Media Kampagne der WHO involviert waren, ihre Followerschaft durchschnittlich um 11 Prozent erhöhen konnten. Das ist um 25 Prozent mehr als die Steigerung bei vergleichbaren Influencern.

Diese Art der Influencer werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen, ist man sich weiters sicher: „Genuinfluencer bieten eine echte Informations- und Inspirationsquelle. Immer mehr Marken nutzen sie als Ort der Transparenz für Kunden und sorgen für mehr Klarheit bei komplizierten Themen. Verbraucher erwarten authentischere Inhalte und entscheiden sich auch dafür, Marken zu unterstützen, die ein Gefühl für Umweltverantwortung und soziale Gerechtigkeit zeigen und sich aktiv für Gerechtigkeit einsetzen."

>>> „Fashionista"

>>> „Brave World Media“ 

(chrile)

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