Corona

Anschober: "Wir sind in der dritten Welle"

Rudolf Anschober
Rudolf Anschober(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Die Intensivstationen seien nicht mehr weit von der Auslastungssituation im Herbst entfernt, warnt der Gesundheitsminister. Mit dem Impftempo zeigt er sich aber zufrieden.

3515 Neuinfektionen wurden am Freitag in Österreich gemeldet - „das ist viel“, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag in einer Pressekonferenz einräumte. Die Kurve zeige einen linearen Anstieg, der sehr konstant voranschreite: „Ganz Europa ist mittlerweile in der dritten Welle, auch wir sind in der dritten Welle.“

Dabei sei die Situation je nach Bundesland äußerst unterschiedlich, was auch mit der Verbreitung der britischen Variante zu tun habe - in Ostösterreich mache sie bereits zwischen 80 und 93 Prozent der Neuinfektionen aus.

Zahl der Intensivpatienten steigt

Auch bei den Intensivatienten verzeichnet Österreich kontinuierliche Steigerungen - in der letzten Woche ein Plus von 14 Prozent. „Wir sind nicht mehr weit von der Auslastungssituation im Herbst entfernt“, warnte Anschober. Man müsse alles tun, um "harte Triagen" zu vermeiden.

Zufrieden zeigte sich der Minister dagegen mit dem Impftempo: Die Entwicklung sei beeindruckend, auch im internationalen Vergleich. Mit Stand Donnerstagabend habe man 1,2 Millionen Impfungen durchgeführt. Im April, Mai und Juni sollen in Summe knapp sechs Millionen Impfdosen geliefert werden - wenn die Hersteller ihre Zusagen einhalten, wie Anschober betonte. Bis Ende Juni / Anfang Juli sollen dann rund zwei Drittel der Bevölkerungsteile, die geimpft werden können, auch geimpft sein.

Erfreut zeigte sich Anschober auch über die klare Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA, den Impfstoff von AstraZeneca weiter zu verwenden: "Diese Entwicklung hat unsere Vorgangsweise bestätigt.“

Regierung berät am Montag

Zur Frage, ob die Bundesregierung am Montag Lockerungen oder Verschärfungen der Coronamaßnahmen verkünden wird, gab sich der Gesundheitsminister zugeknöpft. Er wolle den Beratungen nicht vorgreifen. Man müsse aber jedenfalls dem Phänomen der sehr unterschiedlichen regionalen Entwicklungen Rechnung tragen.

Am Montag wird sich die Regierung mit Experten austauschen, um 11.30 Uhr wird dann die Opposition per Videokonferenz dazugeschaltet. Um 13.00 Uhr sollen die Beratungen mit den Landeshauptleuten starten, die persönlich nach Wien ins Kanzleramt kommen.

Oberster Sanitätsrat hat sich neu konstituiert

Der eigentliche Anlass von Anschobers Pressekonferenz war, dass sich nach über einjähriger Pause der Oberste Sanitätsrat, das unabhängige Beratungsgremium des Gesundheitsministers, neu konstituiert hat. Als Präsident wurde der Rektor der Meduni Wien, Markus Müller, wiederbestellt.

Neben Corona sollen im Sanitätsrat Themen bearbeitet werden, die Österreichs Gesundheitswesen auch nach der Pandemie beschäftigen werden - etwa E-Health und Digitalisierung, sagte Katharina Reich, Chief Medical Officer im Gesundheitsministerium.

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