Die seit Dienstag laufenden Razzien der Wettbewerbshüter bei Entsorgungsbetrieben werden noch bis Montag dauern. Es besteht der Verdacht auf Preisabsprachen. Die Branche wehrt sich.
Müll ist ein gutes Geschäft: Mehr als fünf Milliarden Euro Umsatz erzielt die österreichische Abfallwirtschaft im Jahr. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) vermutet, dass es dabei in den vergangenen Jahren nicht immer mit rechten Dingen zugegangen ist. Deshalb sucht sie seit Dienstag an mehr als 20 Standorten von heimischen Entsorgungsbetrieben nach Daten, die Preisabsprachen belegen sollen. Die Hausdurchsuchungen werden noch bis Montag andauern, sagte BWB-Sprecherin Sarah Fürlinger am Freitag zur „Presse“: „Wir sind noch bei der Sicherung der Daten.“
Die Wettbewerbshüter vermuten, dass Unternehmen über einen Zeitraum von über 15 Jahren Gebiete untereinander aufgeteilt und Preise abgesprochen haben. 30 Mitarbeiter der BWB sind im Einsatz, unterstützt werden sie von 70 Beamten vom Bundes- und vom Landeskriminalamt. Potenziell Geschädigte sind private Haushalte, Industrie und Unternehmen.