Jahresbilanz

Porsche kommt ohne Schrammen durch die Coronakrise

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Porsche LogoAPA/dpa/Sebastian Gollnow
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Der deutsche Autobauer erreichte im Jahr 2020 einen neuen Umsatzrekord. Porsche war damit einmal mehr die profitabelste Marke des VW-Konzerns.

Die Coronakrise hat dem deutschen Sportwagenbauer Porsche dank Einsparungen und stabiler Nachfrage wenig anhaben können. Die Ertragsperle des Volkswagen-Konzerns fuhr 2020 einen operativen Gewinn von 4,2 Milliarden Euro ein, nach 4,4 Milliarden Euro im Vorjahr, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Absatz blieb zwar mit 272.000 Fahrzeugen drei Prozent hinter dem des Vorjahres zurück, dennoch stieg der Umsatz auf ein neues Rekordhoch von 28,7 Milliarden Euro.

Teilbörsengang möglich

Mit einer Umsatzrendite von 14,6 Prozent war Porsche einmal mehr die mit Abstand profitabelste Marke des VW-Konzerns. Insidern zufolge zieht der Mutterkonzern einen Teilbörsengang der Sportwagenschmiede in Betracht, um bei Anlegern Milliarden für die hohen Investitionen in die Elektromobilität einzusammeln.

Gefragte Produkte wie das erste reine Elektroauto Taycan und ein beherztes Krisenmanagement hätten zum Erfolg beigetragen, erklärte Porsche-Chef Oliver Blume. Finanzchef Lutz Meschke hob hervor: „In der Krise war unsere oberste Priorität: Liquidität. Es galt, alle nicht dringend erforderlichen Kosten herunterzufahren." Bei den Zukunftsthemen Elektrifizierung und Digitalisierung sei aber kein einziger Cent gekürzt worden, versicherte Meschke. „Wir geben weiterhin Vollgas bei der Transformation, Digitalisierung und Elektrifizierung. Denn wer bei diesen Themen spart, wird bald nicht mehr wettbewerbsfähig sein."

Porsche verschärft Sparprogramm

Wie bereits bekannt, hat Porsche sein Spar- und Effizienzprogramm für dieses Jahrzehnt verschärft. In den nächsten fünf Jahren sollen zehn Milliarden Euro statt der bisher geplanten sechs Milliarden Euro gehoben werden. Ab 2025 sollen es drei Milliarden Euro sein. Die Zahl der Beschäftigten von gut 36.000 soll dennoch konstant bleiben, erklärte Meschke weiter. Ein Standortsicherungsprogramm garantiere die Stellen der Stammbelegschaft bis 2030. „Wir bauen keine Jobs ab und trennen uns von keiner Tochtergesellschaft", sagte Meschke. Porsche sei effizienter geworden. Deshalb werde auch im laufenden Jahr trotz der angespannten Wirtschaftslage eine Umsatzrendite von 15 Prozent angestrebt.

Umstellung auf Elektroautos

Der Sportwagenbauer setzte sich außerdem neue Ziele bei der Umstellung auf Elektroautos. Im vergangenen Jahr verkaufte Porsche rund 46.000 voll- oder teilelektrische Modelle, davon 20.000 Exemplare des Taycan. Das entsprach einem Absatzanteil von 17 Prozent. Bis 2030 sollen mehr als 80 Prozent der Porsche-Fahrzeuge mit reinem Elektro- oder Hybridmotor unterwegs sein. Zugleich will Porsche dann bilanziell CO2-neutral sein. Dafür seien Investitionen von einer Milliarde Euro über zehn Jahre eingeplant.

(APA)

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