Armin Laschet trifft Oesterreichs Kanzler Sebastian Kurz
Analyse

„Kalter Krieg“ in Wien, Balsam in Berlin

Auf europäischer Ebene hat Bundeskanzler Sebastian Kurz mit seinen Impfrecherchen etwas in Bewegung gebracht, aber innenpolitisch die Eskalationsschraube um ein, zwei Windungen überdreht.

Wien. Es ist zäh in Österreich. Die Ermittlungen gegen Finanzminister Gernot Blümel. Der Ibiza-Untersuchungsausschuss. Eine vom Dauer-Lockdown müde Bevölkerung. Und eine schleppende Impfkampagne. Dem kontrollbewussten Kanzleramt drohten die Dinge zuletzt ein wenig zu entgleiten.

Die Intensität, mit der sich Bundeskanzler Sebastian Kurz gerade dem Impfen widmet, hat möglicherweise nicht nur damit zu tun, dass er dem EU-Beschaffungsmanagement und dem Gesundheitsministerium misstraut, daher die Dinge nun selbst in die Hand nimmt. Es ist auch eine glänzende Gelegenheit, aus der ungewohnten Defensive wieder in die Offensive zu kommen. Und mit einem lauten Aufschlag auf der EU-Ebene zu punkten. Beziehungsweise in Deutschland, wo sich der Kanzler am Donnerstag mit hochrangigen CDU-Politikern austauschte. „Flucht nach Deutschland“ nannte das ein Medium ebendort böse.

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