Reportage

Einzigartige Flusslandschaft unter strengem Schutz

Die Presse/Fabry
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Der Nationalpark Donauauen feiert 25-Jahr-Jubiläum. Feiern gibt es vorerst nicht, aber die Auen sind gut besucht wie nie.

Eigentlich sollte dieses Jahr ein besonderes im Nationalpark Donauauen und damit in der Lobau sein. Vor 25 Jahren wurde die einzigartige Aulandschaft zum Nationalpark erklärt, aber die Feiern, Sonderführungen, Exkursionen müssen warten. Coronabedingt kann man den Nationalpark derzeit nur auf eigene Faust erkunden. Am 26. März eröffnet immerhin das Nationalparkzentrum wieder, sagt Edith Klauser, die Direktorin des Nationalparks, aber das geplante Programm musste verschoben werden: Im Sommer gibt es vielleicht ein Fest, das Jubiläum soll vor allem im September gefeiert werden.

Aber seit Corona kommen ohnehin so viele Menschen in die Donauauen wie wohl nie zuvor. Voriges Jahr zählte man im Nationalpark 25 Prozent mehr Besucher als zuvor, sagt Edith Klauser. Manche Orte des Nationalparks haben sich zu regelrechten Hotspots entwickelt, die Auen bei Hainburg oder Orth an der Donau – und die Lobau. In der Lobau allein wurden an Wochenenden mitunter 50 Prozent mehr Besucher gezählt als in Vor-Corona-Zeiten. Bis zu 30.000 Menschen hielten sich an schönen Samstagen oder Sonntagen allein in der Lobau auf, an Wochentagen um die 10.000.

Die Sehnsucht nach Natur sei in der Coronazeit groß, sagt Klauser. Aber das bringt auch Nutzungskonflikte: Wegen frei laufender Hunde, die Wildtiere stören, oder zwischen Radfahrern und Spaziergängern. Ein Spezialproblem seit Corona seien die Nachtradler. „Da hat jeder zwei Halogenscheinwerfer, fünf fahren nebeneinander, da glaubst du, eine Boeing landet im Wald. Das ist für die Wildtiere eher unwitzig“, sagt Andreas Januskovecz, der als Wiener Forstdirektor auch für die Lobau zuständig ist. Und, unter Zigtausenden Gästen sind auch viele, die Müll hinterlassen. Allein in der Oberen Lobau wurden voriges Jahr 100 Tonnen Müll gesammelt. Der Arbeitsbedarf in der Lobau sei in der Pandemie gestiegen, sagt Januskovecs. Mittlerweile falle so viel Müll an, dass der Montag zum Mülltag erklärt wurde. Und mitunter gebe es Kontrollen mit der Polizei, anders sei manchen „Wahnsinnigen“ angemessenes Verhalten nicht näherzubringen.

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