Oder: Warum Litauen die Wahl hat und Drosten Deutschland glücklich macht.
Frage: Kann sich Sebastian Kurz eigentlich den Impfstoff aussuchen? Denn der Bundeskanzler hat ja zuletzt angekündigt, sich quasi zu Fleiß mit dem in Verruf geratenen britisch-schwedischen AstraZeneca impfen zu lassen, um das Vertrauen in das Vakzin zu stärken, wie man gern als Pandemie-Insider zum Impfstoff sagt. Dazu muss man allerdings sagen, dass, wenn der junge, gesunde Bundeskanzler irgendwann einmal programmgemäß in einer der Impfstraßen an der Reihe sein wird, mehr oder weniger alle anderen im Land schon mit der ersten Dosis immunisiert sein werden. Das gestärkte Vertrauen käme dann ein bisserl gar spät. Und zweitens nach dem trögen österreichischen Impfplan fast kein AstraZeneca mehr verimpft werden wird, sondern hauptsächlich das gute Zeug von Biontech/Pfizer und Co. Man möge also dem Kanzler gut gekühlt zwei Dosen auf die Seite legen, damit er seine Ankündigung dereinst auch wahr machen kann.
Warum die Regierung in Bund und Ländern, die Opposition und die Parlamentarier in Österreich nicht längst geimpft sind, kann man sich ohnehin nur mit dem allgemein verbreiteten Hang zum Impf- und sonstigen Populismus erklären. Wäre Kurz übrigens litauischer Regierungschef, könnte er tatsächlich wählen, dort kann sich die Bevölkerung den Impfstoff nämlich ab sofort frei aussuchen.