Auch wenn der Lockdown weitergeht oder zum Teil verschärft wird: Regional muss mehr Motivation für die Bürger her.
Vor einem Jahr lernten wir die schlichteste Weisheit der Pandemie-Zeit kennen: „Die nächsten beiden Wochen werden entscheidend sein.“ Wahlweise ließe sich in den Satzautomaten, an den nicht nur der Gesundheitsminister angeschlossen zu sein scheint, auch noch: „werden hart“ oder „schwierig“ einfügen. Und wie im leider populärkulturell zu Tode zitierten „Und täglich grüßt das Murmeltier“ will in Österreich nicht nur der Winter nicht weichen, sondern leben wir die Zeitschleife und diskutieren wie 2020, ob wir Ostern in der Klein- oder Großfamilie feiern, die Schule nach Ostern einfach in die Ferienverlängerung geht oder die Schanigärten danach aufsperren. Ohne dem großen Lockdown-Kongress am Montag vorgreifen zu wollen: Auferstehung wird das jedenfalls keine mehr. Eher das Gegenteil davon.
Wie kontrovers und unterschiedlich mittlerweile Lockerungen oder eine Verschärfung der Maßnahmen debattiert werden, bewies die SPÖ am vergangenen Wochenende eindrucksvoll. Dem unterhaltsamen Motto „Vier SPÖ-Politikerinnen, fünf Meinungen“ folgend warnte Pamela Rendi-Wagner vor jedweder Lockerung: „Das wäre Öl ins Feuer gießen.“ Gut möglich, dass sie damit Burgenlands Hans Peter Doskozil meinte, der sie einen Tag davor wie folgt charakterisiert hatte: Die SPÖ-Parteichefin sei bei Corona als Ärztin auf das Thema fokussiert und wäre „jetzt sicher eine ausgezeichnete Gesundheitsministerin“. Aber man müsse dies breiter denken, so Doskozil.