Russische Impfung

"Sputnik"-Impfung bekommt ein Update: Schutz schon nach einer Dosis

Wladimir Putn bei der Video-Konferenz über die Corona-Impfkampagne am Montag.
Wladimir Putn bei der Video-Konferenz über die Corona-Impfkampagne am Montag.APA/AFP/SPUTNIK/ALEXEY DRUZHININ
  • Drucken

Die Tests von „Sputnik light“ seien abegschlossen. Am Dienstag soll auch der russische Präsident Putin geimpft werden - aber noch mit einem der derzeit eingesetzten russischen Impfstoffe. Sein langes Zögern sorgte für Impfskepsis im Land.

Russlands Präsident Wladimir Putin will sich nach langem Zögern nun doch gegen das Coronavirus impfen lassen. "Übrigens, ich beabsichtige morgen, das selbst zu tun", sagte Putin am Montag bei einer Video-Konferenz zur Impfkampagne in Russland. Welcher Wirkstoff ihm verabreicht wird, verriet Putin allerdings nicht. Sein Sprecher Dmitri Peskow sagte der Staatsagentur Tass zufolge, dass Putin eines der drei russischen Vakzine erhalten werde. Alle drei seien gut und zuverlässig.

Russland hat neben dem international bekannten Impfstoff Sputnik V zwei weitere Stoffe: EpiVacCorona und seit einem Monat auch CoviVac. Der 68 Jahre alte Putin hatte seit Monaten auf mehrfache Journalistenfragen immer wieder offen gelassen, wann er sich impfen lassen wird. Sputnik V ist seit mehr als einem halben Jahr auf dem russischen Markt, aber erst seit Ende Dezember für Menschen über 60 Jahre zugelassen.

Zögerlicher Start der russischen Impf-Kampagne

In Russland haben Putin zufolge erst 4,3 Millionen Menschen den vollen Impfschutz - das sind lediglich knapp drei Prozent der Bevölkerung des Landes. 6,3 Millionen Menschen hätten bisher die erste von zwei Komponenten einer Impfung erhalten.

Viele Menschen zögerten bisher, weil sich Putin selbst nicht hat impfen lassen, obwohl er Sputnik V als das weltweit beste Vakzin angepriesen hat. Einige Russen halten dagegen die im eigenen Land entwickelten Wirkstoffe nicht für ausreichend getestet.

„Sputnik light“ - mit nur einer Impfdosis

Die klinischen Studien für die abgespeckte Variante des russischen Sputnik-V-Impfstoffes sind unterdessen nach Angaben des Gesundheitsministers Michail Muraschko abgeschlossen. "Sputnik-Light" benötige nur eine Injektion, um Immunität zu erzeugen, erklärte Muraschko im staatlichen Fernsehen. Von Sputnik V müssen zwei Dosen geimpft werden.

Russland bietet den EU-Staaten offensiv weiterhin seinen Corona-Impfstoff Sputnik V und hat diesbezüglich etwa bei Ungarn Erfolg gehabt. Die anderen EU-Staaten machen einen Einsatz des Impfstoffes von einer Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) abhängig. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich offen für den Impfstoff gezeigt und auch eine Produktion in Österreich ins Spiel gebracht.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

FILES-RUSSIA-ITALY-EU-HEALTH-VIRUS-VACCINE
Corona-Pandemie

EU-Kommissar: Brauchen russisches Vakzin Sputnik V nicht

Die EU hat nach den Worten von Binnenmarktkommissar Thierry Breton "absolut keinen Bedarf" für den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V.
TOPSHOT-RUSSIA-WEATHER
Analyse

Sind die Russen die neuen Schweden?

Russlands Umgang mit der Pandemie ist eigenwillig. Der Kreml scheut Lockdowns, und das Volk scheut die Impfung mit Sputnik V. Der Preis ist hoch, aber die Wirtschaft hat die Krise gut überstanden. Wie ist es dazu gekommen?
Sputnik V hat den Nahen Osten erreicht. In Russland selbst bringt das Vakzin einigen Unternehmern ordentlich Geld.
Impfstoff

Das sind die Milliardäre hinter Sputnik V

Sputnik V könnte bald auch in der EU produziert werden. In Russland selbst jedenfalls verleiht er dem Pharmasektor bereits einen Schub. Wer aber profitiert davon? Eine Spurensuche bei den reichen Playern - mit teils kuriosen Bezügen zu Europa.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.