Kommentar

Pandemie-Pressekonferenz

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig bei der Pressekonferenz
Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig bei der PressekonferenzAPA/HELMUT FOHRINGER
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Wie wäre es einmal mit ehrlicher Zerknirschung und klaren Entscheidungen statt weihevoller Worthülsen und spielen auf Zeit?

Die Pressekonferenz von Kurz, Anschober, Ludwig und Schützenhöfer lässt uns eine weitere Runde im Unklaren im Pandemie-Wartezimmer herumsitzen.

“Wir haben es in der Hand.” Sebastian Kurz eröffnet die Konferenz der parteipolitisch und regional paritätisch besetzten Zeitschinder mit der ersten Worthülse aus dem gut gefüllten Bullshit-Patronengurt. Rudolf Anschober macht dann rasch klar: die ungeduldig erwarteten Maßnahmen für (Ost)-Österreich werden erst in den nächsten Tagen erarbeitet. Die politischen Entscheider spielen weiter auf Zeit. Es ist unsere Zeit. Statt nachvollziehbarer Pläne und Übernahme der Verantwortung für alles was zuletzt schief gelaufen ist (und das war eine Menge), wieder nur selbstbeweihräuchernde Halbinformationen. Der Wiener Bürgermeister, der sich in gleicher Runde noch mit den Wiener Zahlen und seinem großartigen Pandemie-Management gebrüstet hatte, kommt plötzlich mit einer neuen Interpretation um die Ecke: einmal oben, einmal unten, das geht allen Bundesländern so, da kann man eben nichts machen. Zuletzt gibt uns noch der steirische Landeshauptmann den Rest: man werde doch nicht kleinlich die Impfperformance der Länder vergleichen. I wo, da könnte ja noch rauskommen, wer schlecht regiert und wer noch schlechter. Aber so: Alles gut. Wir haben es ja selbst in der Hand. Na dann.

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