Quergeschrieben

Teuflische Qualen und rote Zensuren bei Dante Alighieri

Am 25. März begeht Italien den Dante-Tag. Bevor der Dichter der politisch korrekten Hölle ausgeliefert wird, sollte man ihn lesen. Es lohnt sich sehr.

In der Basilika des heiligen Petronius in Bologna malte Giovanni da Modena 1410 ein Jüngstes Gericht nach Motiven von Dantes „Commedia“. Sein Fresko stellt unter anderem die Qualen Mohammeds und seines Schwiegersohns Ali im neunten Kreis der Hölle dar. Als Sünder, die Zwietracht säten, werden sie von Teufeln in zwei Teile zerschnitten. Zwei Terroranschläge auf die Basilika wurden bisher verhindert. Einen hatte al-Qaida 2002 geplant, den zweiten 2014 der Islamische Staat.

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Die Wut der Islamisten ist verständlich. Verglichen mit der drastischen Schilderung im Inferno („Da sah ich einen, aufgeschlitzt vom Kinn bis hinunter, wo man furzt“, Inf. XXVIII, 24) nehmen sich die zeitgenössischen Mohammed-Karikaturen fast harmlos aus. Als Dante (1265–1321) sein Epos verfasste, das auch ein politisches Traktat ist, war die Vertreibung der letzten Kreuzfahrer erst zwei Jahrzehnte her. Der Dichter hielt den Islam für eine christliche Häresie und Mohammed für einen Schismatiker. In der Stadt Dis, der Satansstadt, sind die Moscheen „blutrot, als kämen sie aus dem Feuer“ (Inf. VIII, 72).

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