Insbesondere im Osten Österreichs sind die Intensivstationen voll, andere Angaben können nicht stimmen, sagt Walter Hasibeder, neuer Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI). Er beklagt zudem einen „Maulkorberlass“ für Leiter von Intensivstationen und warnt vor Covid-19-Spätfolgen.
Den östlichen Bundesländern sei nichts anderes übriggeblieben, als einen kurzen und harten Lockdown anzuordnen, um die Ausbreitung des Coronavirus abzubremsen, sagt Walter Hasibeder, Ärztlicher Leiter der Anästhesie und Operativen Intensivmedizin im Krankenhaus St. Vinzenz in Zams in Tirol und neuer Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI). „Zu diesem Entschluss gibt es wegen der vollen Intensivbetten einfach keine Alternative. Alles andere wäre kompletter Wahnsinn gewesen.“ Seine wichtigste Forderung an die Bundesregierung als neuer ÖGARI-Präsident: „So schnell wie möglich so viele Impfstoffe wie möglich zu besorgen – egal, woher. Zudem braucht es eine umfassende Impfkampagne, um rasch in die Nähe einer Herdenimmunität kommen.“ Hasibeder im Interview.
Die Presse: Laut aktuellen Zahlen im AGES-Dashboard sind die Intensivstationen in Wien zu 51,9 Prozent belegt, in Tirol zu 36,5 Prozent und in Salzburg zu 38,8 Prozent. In dem Musterland Vorarlberg beispielsweise sind es nur drei Prozent. Inwiefern kann hier von einer Überlastung gesprochen werden – insbesondere vor dem Hintergrund, dass einander die Bundesländer bei Bedarf helfen würden?