Distinguished Guest

„Wenige Klubs werden professionell geführt“

Andreas Altmann (MCI) und Jonas Baer-Hoffmanne (FIFpro)
Andreas Altmann (MCI) und Jonas Baer-Hoffmanne (FIFpro)FIFpro
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Er vertritt 65.000 Profifußballerinnen und -fußballer: Jonas Baer-Hoffmann, der Generalsekretär der Gewerkschaft FIFpro war kürzlich bei Andreas Altmann in der Reihe Distinguished Guests an der Unternehmerischen Hochschule® MCI in Innsbruck zu Gast.

Wer an Fußballstars wie David Alaba, Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo denkt, geht wohl nicht davon aus, dass sie eine gewerkschaftliche Vertretung benötigen.

Für professionelle Spielerinnen und Spieler, die nicht auf Champions-League-Niveau tätig sind, stellt sich die Situation aber anders dar: Viele der 65.000 Fußballprofis aus rund 65 Ländern, die Mitglieder der Spielergewerkschaft FIFpro (International Federation of Professional Footballers) aber können nicht darauf vertrauen, regelmäßig bezahlt und von Klubs wie Spielervermittlern und selbst ihre eigenen Managern fair behandelt zu werden.

„Nur wenige Klubs werden professionell geführt, das heißt: Viele Themen enden vor Gericht“, sagte Jonas Baer-Hoffmann. Der Generalsekretär der FIFpro war als Distinguished Guest bei Rektor Andreas Altmann an der Unternehmerischen Hochschule® MCI in Innsbruck, virtuell zu Gast.

Jonas Baer-Hoffmann (FIFpro)
Jonas Baer-Hoffmann (FIFpro)FIFpro

Der FIFpro gehe es aber nicht nur um die wirtschaftlichen Aspekte, auch wenn die erheblich seien, sagt der 32-Jährige, der über seine Basketballer-Karriere zur gewerkschaftlichen Vertretung kam. So würden Fußballprofis im Vergleich zur Gesamtbevölkerung überproportional unter Angstzuständen leiden, weil sie sich einem hohen, die Karriere gefährdenden Verletzungsrisiko ausgesetzt fühlen und sich meist mit Ein- oder Zweijahresverträgen absichern könnten.

Rassismus-Pandemie

Ein großes Thema sei auch die persönliche Würde der Spielerinnen und Spieler: Viele Profis würden keinen Schutz vor rassistischen Angriffen erhalten. Bear-Hoffmann findet dazu drastische Worte: „Rassismus im Fußball grassierte schon vor Corona als Pandemie.“ Ihm und seiner Organisation gehe es darum, Missstände aufzudecken und gegenzusteuern.

Ein weiteres Thema ist, Frauenfußball zu stärken: Wie derzeit vielfach berichtet werde, mache ihn klein. „Wenn wir gegen diese Ungerechtigkeit vorgehen, hat das auch Auswirkungen auf die Gesellschaft“, sagt er.
Und dennoch sei die Situation für Fußballer einfacher, sich zu organisieren. Weil sie ständig im Team trainieren und arbeiten. In anderen Sportarten seien Sportlerinnen und Sportler als nicht angestellte Selbstständige tätig und noch stärker auf ihre einzelkämpferischen Leistungen angewiesen.

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