Inspirationsquelle. "Blütenexplosion", Tempera auf Papier, 2019 (r.).
Ausstellung

Carmen Müllers Expedition ins Naheliegende

Die Südtirolerin Carmen Müller hat die Gärten Innsbrucks durchstreift. Zur künstlerischen Bestandsaufnahme, die nun eine Ausstellung zeigt.

Die Verlässlichkeit hat ein letztes Refugium: die Natur. Denn so lang die Sonne jeden Morgen aufgeht und auf den Winter Frühling folgt, bleiben zumindest ein paar Dinge absehbar. Vor allem in einer undurchsichtigen Zeit, in der sich Mensch und Natur sicherheitshalber neu arrangieren. Aber auch schon vor der Pandemie hat man Bäume umarmt und sich vom Tourismus-Marketing zum Waldbaden überreden lassen. Aber jetzt hat die Lage des Planeten das Verhältnis zur Natur noch einmal intensiviert. Und: "Alle, die einen Garten haben, privilegiert", meint die Südtiroler Künstlerin Carmen Müller. Im Garten wächst die Verlässlichkeit, die man sonst vermisst.

Tiefe Verbindung

Für Carmen Müller ist der Garten zur Lebensleidenschaft geworden. Und alles, was er schenkt, spendet, liefert, an Eindrücken, an Stimuli, an Formenschatz und Farbreichtum, nimmt sie dankend mit, als Lebensbegleiter durch ihr künstlerisches Werk. Der Garten ist für Müller Topos und Expeditionsraum, der sie mit Ideen und Inspirationen flutet. Egal, wo sie in den letzten Jahren als Artist in Residence gelandet ist. Auch zwischen Oldenburg und Bremen, erzählt sie, sei sie am liebsten schon in die Schrebergärten mit dem Fahrrad abgebogen. Gärten studiert sie, genießt und nützt sie und gräbt dabei gern tiefer als nur bis zu oberflächlichen Formen, Farben und Strukturen der Natur. Gern durchackert sie auch die Biografien der Menschen, die die Gärten so werden ließen, wie sie sind. "Die Gärten sind stets Spiegelbilder der Menschen", sagt Carmen Müller. Und "auf irgendeine Weise habe ich die Eigenschaft angenommen, schnell das Vertrauen der Menschen gewinnen zu können".

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