Kryptowährungen

Elon Musk: „Sie können jetzt Tesla mit Bitcoin kaufen“

FILES-AUTOMOBILE-CHINA-BIOMETRICS-TECHNOLOGY
FILES-AUTOMOBILE-CHINA-BIOMETRICS-TECHNOLOGYAPA/AFP/POOL/BRITTA PEDERSEN
  • Drucken

Kritiker verweisen darauf, dass weiterhin in Dollar abgerechnet wird.

„Sie können jetzt einen Tesla mit Bitcoin kaufen.“ Mit dieser Nachricht auf Twitter sorgte Tesla-Chef Elon Musk einmal mehr für Aufregung und ließ den Bitcoinkurs von unter 54.000 Dollar am Mittwochmorgen auf knapp 57.000 Dollar am Nachmittag hochschnellen. Vorerst ist es nur in den USA möglich, sein E-Auto mit Bitcoin zu bezahlen, in den kommenden Monaten soll das auch außerhalb der USA möglich sein.

Der Schritt war von Tesla bereits im Jänner angekündigt worden. Damals hatte das Unternehmen bekannt gegeben, 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert zu haben, was der ältesten und wichtigsten Kryptowährung zu einem Schub an Akzeptanz verhalf.

Doch wie spektakulär ist es nun, dass man seinen Tesla direkt mit Bitcoin bezahlen kann? Immerhin bietet PayPal schon länger an, bei allen Vertragshändlern mit Bitcoin zu bezahlen, bei Visa gibt es eigene Kreditkarten, mit denen man das ebenfalls tun kann.

Der Bitcoin-Kritiker Peter Schiff gab auf Twitter auch zu bedenken, dass die Recheneinheit für den Kauf eines Tesla weiterhin der US-Dollar sein werde. Bitcoin werde somit keineswegs als Geld verwendet. Musk teilte indes mit: An Tesla bezahlte Bitcoin bleiben Bitcoin und würden nicht in herkömmliche Währung umgewandelt. Andere Unternehmen wie Microsoft lassen ihre Kunden auch mit Bitcoin zahlen, diese werden aber sofort in Dollar getauscht.

Teslas Vorstoß wird jedenfalls als weiterer Schritt auf dem Weg zu mehr Akzeptanz für Bitcoin gesehen. Solche Schritte gab es zuletzt viele: Kürzlich hatte Morgan Stanley als erste große Wall-Street-Bank angekündigt, ihren wohlhabenden Kunden Zugang zu Bitcoin-Fonds gewähren zu wollen, wodurch die Kunden sich nicht mehr selbst um das Aufbewahren ihrer Bitcoin kümmern müssen.

Akzeptanz wächst

Auch große Vermögensverwalter wie Fidelity bieten Dienstleistungen um Bitcoin an, BlackRock hat angekündigt, sich hier mehr engagieren zu wollen. Das Software-Unternehmen MicroStrategy hält so viele Bitcoin, dass die Aktie von vielen als Bitcoin-Fonds wahrgenommen wird. Tesla hat einen vergleichsweise kleinen Anteil seines Vermögens in Bitcoin investiert, noch nie hat aber ein so großer Konzern sich derartig weit in Sachen Bitcoin vorgewagt.

„Dass Tesla nun sein Versprechen einhält und die Kryptowährung offiziell als Bezahlmittel in den eigenen Reihen eingeführt hat, dürfte weiteres Wasser auf die Mühlen der Anleger sein“, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research zu Reuters.

Bitcoin ist eine digitale, dezentrale Währung, hinter der keine Notenbank und kein Staat steht, sondern ein Netzwerk, bestehend aus Tausenden Nutzern in aller Welt. Bitcoin erhält man als Belohnung für das Verifizieren von Transaktionen auf der Blockchain, der Datenbank von Bitcoin. Der Preis kommt durch Angebot und Nachfrage zustande.

Da maximal 21 Millionen Bitcoin auf diese Weise entstehen können (18 Millionen sind schon da), soll Bitcoin der Inflation trotzen. Noch ist es aber in einer Preisfindungsphase und schwankt stark. Kursrückgänge von 20 Prozent an einem Tag oder 80 Prozent in wenigen Monaten kommen immer wieder vor. Dem Aufwärtstrend konnte das bis dato nichts anhaben. Vor zehn Jahren kostete ein Bitcoin wenige Cent, vergangenen Dezember waren es erstmals 20.000 Dollar, kürzlich übersprang der Kurs die 60.000-Dollar-Marke.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.03.2021)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.