Management

Die vier besten Verzögerungstaktiken

Abwarten
Abwarten(c) imago images/foto2press (Oliver Zimmermann via www.imago-images.de)
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Kolumne "Hirt on Management": Folge 147. Ihre vier besten Verzögerungstaktiken in einer scheinbaren Krise.

Management wird von vielen mit dem Treffen von Entscheidungen und entschlossenem Handeln gleichgesetzt.

Das ist im Prinzip auch weitgehend richtig, allerdings gibt es Situationen, z.B. scheinbare Krisen, wo die beste Taktik ist, genau nichts zu tun, anstatt in hektischen Aktionismus zu verfallen.

Was tun Sie aber, wenn bestimmte Kräfte in Ihrem Unternehmen, vielleicht sogar Ihr Vorgesetzter, einen hohen Handlungsdruck erzeugen, dem nachzugeben, Ihnen aber nicht im Interesse der Sache erscheint?

Dann gibt es vier Verzögerungstaktiken, die Sie anwenden können.

Ich inspiriere mich dabei wieder einmal bei meiner Lieblingsfernsehserie „Yes, Minister“ und an meinen eigenen Erfahrungen aus 25 Jahren Managementpraxis.

In Verzögerungsstufe 1 sagen Sie, dass aus Ihrer Sicht keine negativen Folgen oder Schaden zu erwarten sind, daher also auch nichts zu tun ist.

In Verzögerungsstufe 2 sagen Sie, dass möglicherweise negative Folgen oder ein Schaden zu erwarten sind, aber trotzdem kein unmittelbarer Handlungsbedarf besteht.

In Verzögerungsstufe 3 sagen Sie, dass tatsächlich negative Folgen oder ein Schaden zu erwarten sind, und daher auch Handlungsbedarf besteht, aber noch geklärt werden muss, was getan werden soll.

In Verzögerungsstufe 4 sagen Sie, dass es möglicherweise etwas gab, was man hätte tun können, aber jetzt sei es jedenfalls schon zu spät, um es zu tun.

Sie haben also jetzt ihr Ziel erreicht, der Zeitpunkt um zu handeln ist vorbei und hektischer Aktionismus wurde vermieden.

Das Wichtigste in Kürze

Es gibt Situationen im Management, z.B. scheinbare Krisen, in denen es die beste Taktik ist, genau nichts zu tun, anstatt in hektischen Aktionismus zu verfallen.

Schicken Sie Ihre Fragen an Michael Hirt an: karrierenews@diepresse.com

Die Fragen werden anonymisiert beantwortet.

Ausblick: Die nächste Kolumne von Michael Hirt erscheint am 8. April zum Thema „Wheels on Fire: Woran Sie inkompetentes Krisenmanagement erkennen“

Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen.

Michael Hirt ist Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor. Hirt verhilft Führungskräften zu außergewöhnlichen Leistungs- und Ergebnissteigerungen, mit hoher Auswirkung auf den Erfolg ihres Unternehmens. Er studierte in Österreich, den USA (Harvard LPSF) und Frankreich (INSEAD MBA) und ist weltweit tätig.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

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