Laut Arbeiterkammer erhielten Mitarbeiter der Maskenfirma aufgrund eines erfundenen Kollektivvertrags zu wenig Geld, wenn überhaupt. Acht Leiharbeitsfirmen waren beteiligt.
„Moderne Sklavenarbeit“ müsse verhindert werden, resümiert der Direktor der Arbeiterkammer Wien, Christoph Klein, nachdem er sich von den Arbeitsbedingungen bei Hygiene Austria ein Bild gemacht hat. Seine Vorwürfe gegen den niederösterreichischen Schutzmaskenhersteller, eine Tochter von Lenzing und Palmers, wiegen schwer. Schwarzarbeit, Lohndumping und ein Netz aus unseriösen Leiharbeitsfirmen hätten einen Schaden verursacht, für den wohl der Steuerzahler werde aufkommen müssen.
Tag und Nacht hätten 220 Mitarbeiter im Werk in Wiener Neudorf gearbeitet. Und das zu unfairen Arbeitsbedingungen. Mit Ausnahme von elf Personen seien alle über Leiharbeitsfirmen beschäftigt worden. Bereits 71 Personen haben sich bei der AK gemeldet. Sie beklagen Unterbezahlung oder warten noch auf ihr Gehalt. Einige würden schon seit November auf ihr Geld warten, sagt Andrea Ebner-Pfeifer, Arbeitsrechtsexpertin der AK Wien.