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Zahl der Asylanträge in der EU auf Tiefstand seit 2013

(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Österreich verzeichnete trotz Pandemie im vergangenen Jahr einen leichten Anstieg gegenüber 2019. In absoluten Zahlen wurden die meisten Asylanträge in Deutschland eingebracht.

Die Zahl der Asylanträge in der EU war vergangenes Jahr so niedrig wie seit 2013 nicht. 2020 wurden in den 27 EU-Staaten 416.600 Erstanträge auf internationalen Schutz gestellt, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Jeder vierte Antrag (102.500) ging bei den deutschen Behörden ein. Ein Grund für den deutlichen Rückgang ist die Coronakrise. In Österreich wurden 2020 12.915 Asyl-Erstanträge gestellt.

Für Österreich bedeutet das einen leichten Anstieg im Vergleich zu 2019, wo laut Eurostat knapp 10.800 Anträge verzeichnet wurden. Die Top-Herkunftsnationen der Geflüchteten waren Syrien, Afghanistan, Marokko, der Irak und Somalia.

EU-weit waren 2019 noch mehr als 631.000 Erstanträge registriert worden, zur Hochphase der Flüchtlingsbewegung 2015 waren es mehr als 1,2 Millionen. Neben Deutschland wurden in absoluten Zahlen auch in Spanien (86.400), Frankreich (81.800) und Griechenland (37.900) besonders viele Anträge gezählt.

Im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße gingen die meisten Anträge hingegen in Zypern, Malta und Griechenland ein - und am wenigsten in Ungarn. Österreich lag in dieser Statistik an siebenter Stelle, Schweden an achter, Deutschland an neunter Stelle.

EU-weit die meisten Schutzsuchenden (15 Prozent) kamen erneut aus Syrien, gefolgt von Afghanistan (11), Venezuela (7) und Kolumbien (7).

(APA)

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