Anstieg

CO2-Konzentration trotz Corona-Pandemie auf Rekordhoch

Smog in Mexico City (Symbolbild).
Smog in Mexico City (Symbolbild). (c) REUTERS (Carlos Jasso)
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Die sogenannte Keeling-Kurve, die die CO2-Konzentration in der Luft erfasst, misst aktuell einen Höchstwert. Um den globalen Temperaturanstieg bei 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, dürfen weltweit nur noch ungefähr 284 Gigatonnen CO2 ausgestoßen werden.

Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist trotz der Coronavirus-Pandemie weiter gestiegen. Die sogenannte Keeling-Kurve erreichte heuer im März ein neues Rekordniveau. Das kalifornische Forschungszentrum Scripps Institution of Oceanography, das seit 1958 auf Hawaii die CO2-Konzentration in der Luft erfasst, misst aktuell einen Wert von über 418 ppm (parts per million). Das ist Wissenschaftern zufolge der höchste Stand seit Millionen von Jahren.

Die Keeling-Kurve gilt als wichtigster Umweltdatensatz des 20. Jahrhunderts. Sie unterliegt aufgrund des Vegetationszyklus einer saisonalen Schwankung und erreicht im Mai die jährlichen Höchstwerte. Sorgen macht Klimaforschern aber der Anstieg von Jahr zu Jahr. 2020 lag die CO2-Konzentration im März bei 415 und stieg bis Mai 2020 auf 418. Heuer wurde der Wert von 418 bereits im März überschritten und könnte bei Mai auf 420 ppm steigen.

1958 noch ein Wert von 317 ppm

Seit 1958 messen US-Wissenschafter die CO2-Konzentration in der Luft von der Station Mauna Loa auf Hawaii aus. Es ist die älteste Kohlendioxid-Messstation der Welt. Als die Untersuchungen dort begannen, lag der CO2-Wert noch bei 317 ppm. Charles David Keeling gilt mit seinen messtechnischen Belegen als Entdecker des Treibhausgas-Effektes. Die steigende CO2-Konzentration in der Atmosphäre sorgt dafür, dass sich die Erde zunehmend erhitzt. Neben Kohlendioxid gibt es weitere Treibhausgase wie Methan.

Um den globalen Temperaturanstieg bei 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, dürfen weltweit nur noch ungefähr 284 Gigatonnen CO2 ausgestoßen werden. Dies ist bei einem Kohlendioxid-Ausstoß von aktuell rund 1331 Tonnen pro Sekunde in ungefähr sechs Jahren und neun Monaten, also Ende 2027 der Fall, wie die CO2-Uhr des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC zeigt. Die Berechnungen basieren auf Daten des Weltklimarats IPCC aus 2018. Zuletzt mehrten sich die Stimmen in der Wissenschaft, wonach es für das 1,5-Grad-Ziel bereits zu spät ist.

Im Pariser Klimaschutzabkommen war 2016 vereinbart worden, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad, mindestens aber auf weniger als zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

(APA)

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