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Ausreisekontrollen in niederösterreichischen Bezirken gestartet, Staus in Vorarlberg

Ortstafel von Neunkirchen
Ortstafel von Neunkirchen APA/HELMUT FOHRINGER
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In Wiener Neustadt-Land und Neunkirchen wird seit Mitternacht stichprobenartig an den Bezirksausfahrten kontrolliert. Die Polizei rechnet mit einer kooperativen Bevölkerung.

In den beiden niederösterreichischen Bezirken Wiener Neustadt-Land und Neunkirchen sind die coronabedingten Ausreisekontrollen gestartet. Entsprechende Verordnungen traten um Mitternacht in Kraft. "Es wird stichprobenartig an den Bezirksausfahrten kontrolliert", sprach Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner am Donnerstag von einem Vorgehen analog zu jenem in der Stadt Wiener Neustadt. Dort gibt es bereits seit 13. März Ausreisekontrollen.

Zusätzliche Kräfte der Exekutive werden von anderen Bezirken, der Sicherheitsakademie und der Landesverkehrsabteilung hinzugezogen, erklärte Schwaigerlehner. Sollte es zu Verzögerungen kommen, werden diese laut Polizei gering ausfallen. "Wir haben es in Wiener Neustadt gesehen: Die Bevölkerung ist sehr kooperativ und hat die erforderlichen Tests mit. Es gibt dementsprechend sehr wenig Wartezeiten", sagte der Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich.

„Hochinzidenzraum“ im Süden Wiens

Die Verordnungen sehen eine generelle Ausnahme in Sachen Testnachweis bis einschließlich (dem heutigen) Donnerstag befristet vor. Anzeigen bei Verstößen soll es ab Freitag geben. Im Süden Niederösterreichs bildet sich nun gewissermaßen ein 80 Kommunen und mehr als 209.000 Einwohner umfassender Hochinzidenzraum. Notwendig wurden die Verordnungen, weil die Sieben-Tages-Inzidenz in den Regionen jeweils zumindest eine Woche über der laut dem Gesundheitsministerium maßgeblichen Schwelle von 400 gelegen ist.

Fahrten zwischen Wiener Neustadt und dem Bezirk Wiener Neustadt-Land sind nun ohne Kontrollen möglich. Checkpoints gibt es Rathausangaben zufolge aber in Richtung Burgenland, zum Bezirk Neunkirchen sowie bei den Autobahnauffahrten und am Bahnhof.

Achtmal in Serie wurde im Bezirk Wiener Neustadt-Land der Wert von 400 überschritten. Am Mittwochnachmittag wurde vom Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) eine Sieben-Tages-Inzidenz von 427,8 verkündet. Siebenmal hintereinander über der maßgeblichen Schwelle lag der Bezirk Neunkirchen, als aktueller Wert galt 508,4. Damit hatte der Bezirk Neunkirchen die Spitzenreiterrolle im Bundesland inne. Auf Rang zwei folgte Wiener Neustadt mit 471,4.

Staus bei Ausreise aus dem Leiblachtal

Auch in Vorarlberger Leiblachtal haben die Ausreisekontrollen am Donnerstag begonnen. Schon in der Früh bildeten sich Staus im Verkehr. Polizei und Bundesheer kontrollierten an drei Punkten ausnahmslos alle. Die Exekutive veröffentlichte am Donnerstagvormittag einen Appell an die Ausreisenden, im Sinne einer raschen Abwicklung die Testteilnahme-Bestätigung und den Testnachweis vor der Kontrolle griffbereit zu halten.

Pendler mussten im Frühverkehr lange Wartezeiten, teils mehr als eine Stunde, in Kauf nehmen. Die Verkehrsbehinderungen seien nicht vermeidbar, man wolle diese aber so kurz wie nötig halten, so die Polizei. Fahrten, die nicht unbedingt notwendig sind, sollten vermieden werden, empfahl die Exekutive.

Seit 00.00 Uhr wird die Ausfahrt aus dem Leiblachtal lückenlos kontrolliert, am Autobahngrenzübergang Hörbranz, auf der L190 bei der Lochauer Klause und bei der Hörbranzer Auffahrt auf die Rheintalautobahn (A14) Richtung Bregenz. Bedingung für das Passieren ist ein negativer Antigen- (nicht älter als 48 Stunden) oder PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden). Der Rad- und Fußweg an der Lochauer Pipeline wurde gesperrt. Zudem verkehren vorerst keine Züge vom Leiblachtal nach Bregenz. Von Bregenz kommende Züge nach Lochau bzw. Richtung Lindau halten weiter planmäßig, auch der Linienbusverkehr bleibt aufrecht.

Die Ausreisekontrollen aufgrund einer starken Fallzunahme und der Ausbreitung der britischen Virusvariante erfolgen vorerst bis 31. März. Betroffen von der Verordnung des Landes auf Grundlage des Epidemiegesetzes sind die fünf Leiblachtal-Gemeinden Lochau, Hörbranz, Hohenweiler, Eichenberg und Möggers. Ausgenommen ist der Ortsteil Lochau-Süd. Das Testangebot in den fünf Gemeinden wurde so ausgeweitet, dass innert zwei Tagen alle 14.000 Bewohner des Leiblachtals eine Testmöglichkeit

(APA)

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