Handel

Nach Lockdown: Zutrittstests bald auch in Restösterreich?

Ein Archivbild vom Wiener Graben. Die Testpflicht für Einkaufswillige sorgt für Debatten bei den Kaufleuten.
Ein Archivbild vom Wiener Graben. Die Testpflicht für Einkaufswillige sorgt für Debatten bei den Kaufleuten.APA/HELMUT FOHRINGER
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WKO-Handelsobmann Trefelik fordert Tests auch für Supermärkte: „Wenn getestet wird, dann überall."

Die Wirtschaft zeigt sich enttäuscht über den am Mittwoch verkündeten Lockdown vom 1. bis 6. April in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Danach soll der Non-Food-Handel wieder öffnen. Zumindest bis 10. April aber nur mit Zutrittstests, wie man sie etwa von Friseurbesuchen kennt. Das sorgt für Ärger bei den Handelsvertretern, die eine Testpflicht kategorisch ablehnen. „Zutrittstests in den Geschäften würden kaum etwas an den Corona-Fallzahlen ändern, aber bis zu zwei Drittel aller Umsätze vernichten“, warnt Handelsverband-Chef Rainer Will. Er rechnet dadurch für den Handel in Ostösterreich mit Umsatzverlusten von 280 Millionen Euro pro Woche. In einer Aussendung verweist Will auf eine Umfrage, wonach sich 78 Prozent der Bevölkerung gegen Zutrittstests beim Einkaufen aussprechen.

Ins selbe Horn bläst auch WKO-Handelsobmann Rainer Trefelik. Er fordert einerseits eine klare Sortimentabgrenzung in Geschäften, in denen keine Eintrittstests gefordert werden. Zudem spricht er sich für Eintrittstests auch für den Lebensmittelhandel aus: „Wenn getestet wird, dann überall – in allen Branchen und ohne Ausnahme.“ Die Supermarktbetreiber weisen den Vorstoß empört zurück: „Gerade jetzt darf der Bevölkerung der Zugang zur Grundversorgung mit Lebensmitteln nicht erschwert werden“, sagt Rewe-Sprecher Paul Pöttschacher. Derartige Zutrittskontrollen im Lebensmittelhandel seien nicht praktikabel.

Mögliche Testausweitung

Die verkündeten Maßnahmen für den Osten müssen ohnehin noch im Bundesrat abgesegnet werden. Dazu braucht es auch Stimmen der Opposition, die keinesfalls als sicher gelten. Im Gesundheitsministerium arbeitet man derweil noch am Verordnungstext. Die Händler fürchten mit Blick auf Salzburg, wo die Sieben-Tage-Inzidenz mit am höchsten ist, dass die Eintrittstests künftig auch auf andere Bundesländer ausgeweitet werden sollen. Laut Ministerium könnte die Testpflicht nach einer „ersten Phase“ ausgeweitet werden. Grundlage sei die in Restösterreich deutlich geringere Intensivbettenbelegung.

(fre)

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