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Hongkong will britisches Reisedokument nicht mehr anerkennen

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Hongkong will verhindern, dass junge Inhaber des Dokuments zum Arbeiten ausreisen. London protestiert und wird die Pässe weiter ausstellen.

Ein Streit um die Gültigkeit eines britischen Reisedokuments für Hongkonger hat die Spannungen zwischen Großbritannien und der einstigen Kronkolonie verschärft. Hongkongs Regierung erklärte am Donnerstag, sie werde den sogenannten BNO-Pass nicht mehr anerkennen und habe 14 Konsulate aufgefordert, jungen Inhabern des Passes künftig nicht mehr die Ausreise für sogenannte Arbeitsurlaube im Ausland zu ermöglichen. Die britische Regierung will BNO-Pässe dennoch weiter ausstellen.

Der sogenannte BNO-Pass garantierte ursprünglich den vor 1997 geborenen Bürgern Hongkongs Freizügigkeit bei ihren Reisevorhaben. Nach der Einführung des sogenannten chinesischen Sicherheitsgesetzes im vergangenen Jahr weitete London die Privilegien für Inhaber der Pässe aus. Sie und ihre Familien haben seither einen erleichterten Zugang zur britischen Staatsbürgerschaft. Junge Hongkonger nutzen den BNO-Pass vielfach, um sich für Arbeitsurlaubs-Visa in Europa, Nordamerika und Teilen Asiens zu bewerben.

Heftiger Protest aus London

Die britische Regierung kritisierte die Entscheidung der Hongkonger Regierung. "Die Regierung in Hongkong hat nicht das Recht zu bestimmen, welche Pässe ausländische Regierungen als gültig anerkennen", erklärte eine britische Außenamtssprecherin am Freitag. Die britische Regierung werde auch weiterhin BNO-Pässe ausstellen, die "als Reisedokumente gültig bleiben".

Insgesamt 14 Länder haben mit Hongkong Abkommen über Arbeitsaufenthalte abgeschlossen - dies sind Australien, Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, Japan, Kanada, die Niederlande, Neuseeland, Schweden, Südkorea, Ungarn, Großbritannien und auch Österreich. Einwohner von Hongkong haben aber nicht mehr das Recht, mit BNO-Pässen in die Volksrepublik China einzureisen.

(APA)

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