Biotechnologie

Wenn Bakterien alte Handys und Computer zerlegen

Der Abbau von seltenen Erden stört die Ökosysteme langfristig: hier Bayan Obo in China.
Der Abbau von seltenen Erden stört die Ökosysteme langfristig: hier Bayan Obo in China.Nasa Earth Observatory
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Ein in Krems geleitetes Forschungsteam füttert Bakterien und Algen mit Pulver aus Elektroschrott. Diese nehmen Metalle wie seltene Erden auf und machen die Wertstoffe auf biologische Weise wiederverwertbar.

Seltene Erden sind tatsächlich selten auf unserer Welt. Aber „Erden“ sind sie nicht, sondern Metalle. 17 Elemente sind bisher bekannt, die meisten werden in China abgebaut. „Die vorwiegend verwendete Methode des Abbaus ist nicht sehr nachhaltig“, sagt Dominik Schild von der FH Krems. „Das kennen wir aus Europa auch von Braunkohlewerken: Man gräbt ein großes Loch in den Boden, verwertet, was herauskommt, und schüttet es wieder zu.“ Der Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen wird dadurch gestört, das Biotop ist danach kaum funktionsfähig.

Aber obwohl seltene Erden so rar sind, wird immer mehr davon gebraucht. Jegliche Elektronik hat kleinste Anteile dieser Metalle eingebaut. „Bei einem Handy sind sie zwar nicht der Hauptbestandteil. Aber wenn man zusammenrechnet, wie viele Handys es gibt und wie schnell die Anzahl zunimmt, ist klar, dass auch solche Minimengen weltweit eine große Masse ausmachen“, sagt Schild. Weil viele alle paar Jahre ein neues Smartphone kaufen, wird der Elektroschrott von Jahr zu Jahr mehr. „Das gilt nicht nur für Handys, sondern auch für Computer und viele andere Geräte: Sogar moderne Kaffeemaschinen haben Mikrochips, in denen seltene Erden stecken“, betont Schild.

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