Treffer

Kriegsfrust folgt Kriegslust

Der Krieg und die Kunst – eine seit jeher fruchtbare Verbindung? Fruchtbar übrigens auf zweifache Art: So wurden oftmals Gemälde verwendet und Maler explizit mit der künstlerischen Abhandlung entsprechender Sujets beauftragt, um die Kriegslust anzutreiben, bevor später, nach Bekanntwerden der Gräuel auf den Schlachtfeldern, der Kriegsfrust gezeigt wurde – und die Auswirkungen.

Im vorigen Jahrhundert erlangten einige nämliche Abbildungen Berühmtheit, man denke an Picassos „Guernica“ von 1937 oder 1968 die Erschießung eines jungen als Vietcong verdächtigten Mannes. Vier Jahre später ging das Bild der neunjährigen Phan Ti Kim Phuc um die Welt, als sie vor einem Napalmangriff floh. Freilich stellt man sich gerade bei den zwei Letzteren die Frage, wieso die Menschen hinter der Kamera nicht besser geholfen statt fotografiert haben . . .


Gesucht wird eine junge Frau, deren fotografisches Schaffen zeitlich genau zwischen den zwei genannten Epochen einzuordnen ist. So verfolgte und dokumentierte sie als eine der ersten Frauen überhaupt in ihrer Funktion als Kriegsberichterstatterin hautnah die Geschehnisse gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, etwa die Vorbereitung zum D-Day und die Befreiung von Saint-Malo und Paris. In Deutschland schließlich hielt sie teils nur schwer erträgliche Szenen fest, etwa nach der Befreiung der Lager Dachau und Buchenwald – diese Erlebnisse hatten nachträglich psychische Folgen für sie. In München machte sie Aufnahmen in einer Privatwohnung – nichts Besonderes, hätte die Wohnung nicht einer bestimmten Person gehört. Ihre von Dachau verschmutzten Stiefel stellte sie auf dem Badezimmerteppich ab.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.