Familienstiftung

Thiele hält zehn Prozent an Lufthansa

Der vor einem Monat gestorbene Milliardär Heinz Hermann Thiele hat offenbar noch vor seinem Tod seine Beteiligung an der Fluggesellschaft Lufthansa reduziert.
Der vor einem Monat gestorbene Milliardär Heinz Hermann Thiele hat offenbar noch vor seinem Tod seine Beteiligung an der Fluggesellschaft Lufthansa reduziert.Imago Images
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Milliardär Heinz Hermann Thiele hat Anteil vor Tod reduziert.

München/Frankfurt. Der vor einem Monat gestorbene Milliardär Heinz Hermann Thiele hat offenbar noch vor seinem Tod seine Beteiligung an der Fluggesellschaft Lufthansa reduziert. Als das Aktienpaket an seine Witwe, Nadia Thiele, überging, umfasste es nur noch 10,04 Prozent an der angeschlagenen Fluggesellschaft, wie aus einer in der Nacht zum Freitag veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung hervorgeht. Das Paket ist gut 630 Millionen Euro wert.

Thiele war in der Coronakrise in größerem Stil bei der Lufthansa eingestiegen. Die Aktie war von mehr als 15 Euro Anfang 2020 auf zeitweise sieben Euro eingebrochen, nachdem sie 2017 noch mehr als 30 Euro gekostet hatte. Inzwischen muss man wieder elf Euro dafür hinlegen. Im Juli 2020 hatte die KB Holding, in der Thiele seine Aktien an börsenotierten Unternehmen gebündelt hatte, noch einen Anteil von 12,42 Prozent gemeldet.

Beteiligung an Knorr-Bremse

Die Anteile an der AUA-Mutter Lufthansa sollen ebenso wie Thieles Mehrheitsbeteiligungen an dem Lkw- und Bahnzulieferer Knorr-Bremse und dem Bahntechnikkonzern Vossloh bis zum Jahresende in eine Stiftung eingebracht werden. Das habe Thiele in seinem Testament festgelegt.

Der Familienstiftung und Thieles Tochter Julia Thiele-Schürhoff gehören dann 59 Prozent an Knorr-Bremse und 50,1 Prozent an Vossloh. „Heinz Hermann Thieles Wunsch war es, sein Lebenswerk langfristig abzusichern“, erklärte Testamentsvollstrecker Robin Brühmüller. „Genau das wird durch die Gründung der Familienstiftung umgesetzt.“ Der Selfmade-Milliardär Thiele hatte bei Knorr-Bremse 1969 als Patentsachbearbeiter begonnen, kaufte seinen Arbeitgeber in der Krise 1985 und baute den Münchner Mittelständler zum Weltmarktführer für Lastwagen- und Zugbremsen aus.

Im Jahr 2018 brachte Thiele den Konzern an die Börse. 2011 stieg er bei Vossloh aus dem sauerländischen Werdohl ein. Das „Manager Magazin“ zählte ihn mit seiner Familie 2020 zu den acht reichsten Deutschen, mit einem Vermögen von rund 17 Milliarden Euro. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.03.2021)

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