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Muhammad Yunus: „Das ist eine tickende Zeitbombe“

Der Bengale Mohammad Yunus ruft dazu auf, unsere Gewohnheiten im Konsum nach der Pandemie zu ändern.
Der Bengale Mohammad Yunus ruft dazu auf, unsere Gewohnheiten im Konsum nach der Pandemie zu ändern.JOEL SAGET / AFP / picturedesk
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Der Nobelpreisträger Mohammad Yunus über Kredithaie, Egoismus und Selbstzerstörung.

Für Ihren Einsatz, Mikrokredite an bedürftige Menschen zu vergeben, haben Sie den Friedensnobelpreis gewonnen. Was haben Mikrokredite mit Frieden zu tun?

Mohammad Yunus: Armut hat immer eine starke Korrelation zu Frieden. Sie kann jederzeit explodieren und die bestehende politische und soziale Ordnung zerstören. Es geht also darum, wie man mit dieser explosiven Situation umgeht. Unsere Antwort darauf sind Mikrokredite für die ärmsten Menschen, den Bodensatz der Gesellschaft.

Inwiefern kann man mit Mikrokrediten der Armut entkommen?

In der kapitalistischen Theorie gibt es den sogenannten informellen Sektor. Das sind Menschen, die keiner regulären Arbeit nachgehen, die keine Verträge, keine Rechte, keine Ansprüche haben. Sie verkaufen auf der Straße künstlerische Erzeugnisse, reparieren Sachen, machen Tauschgeschäfte. Sie kämpfen sich durchs Leben, sind Überlebenskünstler. Sie sind auf sich allein gestellt, weil sich die Wirtschaft im formalen Sektor abspielt.

Meinen Sie den Schwarzmarkt?

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