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Erziehungswissenschafterin: Wie viel Mutter braucht ein Kind?

Erziehungswissenschafterin Margrit Stamm hinterfragt den Mama-Mythos.
Erziehungswissenschafterin Margrit Stamm hinterfragt den Mama-Mythos.Mayk Wendt
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Die Schweizer Erziehungswissenschafterin Margrit Stamm über die Rückkehr zu traditionellen Rollenbildern, darüber, welchen Einfluss Großmütter haben und warum Kinder keine perfekte Mutter brauchen.

Haben Sie auch den Eindruck, dass Mütter immer noch angefeindet werden, wenn sie voll berufstätig sind?

Margrit Stamm: Ja, das ist immer noch so, auch international. Das erstaunt, weil junge Frauen noch nie so frei gewesen sind in ihrer Lebensplanung, was sie machen wollen, wie sie leben wollen. Aber das liegt nicht nur an der Gesellschaft, sondern Frauen selbst tragen mit der Mütterkonkurrenz dazu bei, dass das Thema erhalten bleibt.

Aber woher kommt das?

Das hat unterschiedliche Quellen. Eine ist, dass in den vergangenen 20 Jahren das Bild der perfekten Mutter enorm Auftrieb bekommen hat: die Mutter, die alles tut für das Kind, selbstlos ist, das Kind gut fördert, immer gut gelaunt ist usw. Diese Ideologie hat eine ungeahnte Hochkonjunktur bekommen, diesem Bild wollen viele Frauen nacheifern, auch wenn sie berufstätig sind.

Haben Sie eine Erklärung dafür?

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