12 Jahre „Die Presse am Sonntag“

Elīna Garanča: „Es ist eine Wanderung auf dünnem Eis“

„Es wird immer Gelegenheiten geben, bei denen sich die Menschen gekränkt und angegriffen fühlen“, sagt Mezzosopranistin Elīna Garanča.
„Es wird immer Gelegenheiten geben, bei denen sich die Menschen gekränkt und angegriffen fühlen“, sagt Mezzosopranistin Elīna Garanča. Die Presse / Clemens Fabry
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„Jedes Stück wartet darauf, neu entschlüsselt zu werden“, sagt die Mezzosopranistin Elīna Garanča. Doch die „Wiedergeburt“ muss von Geschmack und Respekt begleitet sein.

Jede Zeit hat ihre Kunst. Ist aus Ihrer Sicht etwas dagegen einzuwenden, wenn Dirigenten oder Regisseure Stücke und Libretti völlig umschreiben, Passagen streichen und neue hinzufügen?

Elīna Garanča: Ich persönlich habe nichts dagegen, wenn Regisseure oder Dirigenten beschließen, Änderungen an den Stücken vorzunehmen. Andererseits stellt sich immer die – vielleicht auch viel wichtigere – Frage, ob Kompetenz, Respekt und gesunder Geschmack diese Wiedergeburt begleiten. Meiner Meinung nach sollten musikalische Parameter wie ein ausgewiesener Spielplatz sein, auf dem die Regeln, die dynamischen Vorschriften, die Tempi akzeptiert werden sollen, aber sonst kann man loslassen und Spaß haben.

Ein Plädoyer für Neugier und Offenheit?

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