Covid-19

SPÖ Burgenland verhindert geplante Bundesrats-Blockade für neues Covid-Gesetz

Auf Grundlage der Novelle können die Eintrittstests im Handel in Ostösterreich wie geplant in Kraft treten.
Auf Grundlage der Novelle können die Eintrittstests im Handel in Ostösterreich wie geplant in Kraft treten.(c) REUTERS (LEONHARD FOEGER)
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Angesichts der Situation auf den Intensivstationen sei es der "dümmste Zeitpunkt, aus parteipolitischem Kalkül wichtige rechtliche Rahmenbedingungen zu blockieren", wird Landeshauptmann Doskozil zitiert. Damit kommt es nicht zur angedachten Mehrheit im Bundesrat.

Die von der Opposition angekündigte Bundesrats-Blockade des Epidemie- und Covid-Maßnahmengesetzes wird an zwei Mandataren der SPÖ Burgenland scheitern. Angesichts der Situation auf den Intensivstationen sei es der "dümmste Zeitpunkt, aus parteipolitischem Kalkül wichtige rechtliche Rahmenbedingungen zu blockieren", sagt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Sonntag in der "Krone". Somit können die Eintrittstests im Handel in Ostösterreich wie geplant in Kraft treten.

Die Novelle des Epidemie- und Covid-Maßnahmengesetzes ist die rechtliche Basis für die zunächst von 7. bis 10. April geplanten Corona-Zutrittstest im Handel in Ostösterreich. SPÖ, FPÖ und Neos ließen am Freitag wissen, dass sie dem Beschluss im Bundesrat nicht zustimmen und mit ihrer hauchdünnen Mehrheit von 31 zu 30 Mandataren in der Länderkammer das Inkrafttreten um acht Wochen verzögern werden.

Diese Mehrheit soll nun nicht zustande kommen, denn die zwei roten Abgeordneten aus dem Burgenland werden bei der Abstimmung den Saal verlassen. ÖVP und Grüne können das Gesetz somit auch im Bundesrat beschließen.

„Evaluierungsrunde“ mit Ländern

Im Kampf gegen die Pandemie soll es nächste Woche außerdem noch einen Termin des Gesundheitsministeriums mit den Ländern geben. Diese "Evaluierungsrunde" soll laut einer Sprecherin des Ministeriums in der ersten Wochenhälfte stattfinden. Doskozil erklärte ebenfalls in der "Krone", nun gehe es darum, über Parteigrenzen hinweg alles möglich zu machen, gemeinsam die Situation durchzustehen. Wien, Niederösterreich und das Burgenland hatten sich mit Anschober zuletzt auf einen Osterlockdown von 1. bis 6. April geeinigt.

Aus dem SPÖ-Parlamentsklub hieß es am Sonntag dazu, die SPÖ sei gegen das Gesetz, da die Regierung nicht in der Lage sei, die Österreicher zu impfen, während gleichzeitig alle Nicht-Geimpften bestraft würden - dies sei eine "Verhöhnung". Die Zutrittstests zum Handel wären mit einem roten Antrag im Nationalrat jedenfalls möglich gewesen. Demnach sollten die sogenannten Wohnzimmertests als Zutrittstests anerkannt werden, die Regierung habe dies aber verhindert. Alle anderen Maßnahmen des Osterlockdowns im Landesosten wären auch bei einer Verzögerung des Epidemiegesetzes möglich gewesen, wurde betont.

(APA)

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