Quergeschrieben

In der Endlichkeit unseres Lebens liegt auch ein Trost

Alle Dinge sind endlich. Das ist eine Zumutung und eine Herausforderung. Ohne Hoffnung gibt es aber nur Verzweiflung.

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Die Karwoche ist eine heilige Woche für die Christen. In ihr stellen sich die zentralen Themen des Leidens, des Sterbens und der Frage, was dann kommt: Am Ende die Erlösung durch die Auferstehung. Gerade jetzt sind dies auch für Nicht-Christen hochaktuelle Fragen. Ständig werden wir mit dem Leiden und der Endlichkeit unseres Lebens konfrontiert. Und das in einer Gesellschaft, die sich in einer Illusion der Machbarkeit, der Risikolosigkeit und dem technischen Fortschritt sicher gewogen hat und meinte, alles in den Griff zu bekommen. Nun wachen wir auf und fühlen uns zurückgeworfen auf das Ausgeliefertsein unseres Daseins. Es herrscht in der Pandemie viel Angst: vor Krankheit, Leid und Sterben. Wir sind konfrontiert mit der Gewissheit, dass alles und wir selbst endlich sind. Das ist für viele schwer erträglich.

Wir erleben in vielerlei Hinsicht unsere Begrenztheit, die Endlichkeit: Unser Wissen erweist sich als endlich – trotz allen wissenschaftlichen Fortschritts und ihrer Erkenntnisse. Wir müssen uns eingestehen, dass wir viel mehr nicht wissen, als wir tatsächlich wissen. Das macht uns zu schaffen. Wir erkennen, dass Ressourcen endlich sind, wir nicht einfach immer mehr „verbrauchen“ können, und dass dies schwerwiegende Folgen für uns alle hat. Und uns wird wieder bewusst, dass unser eigenes Leben endlich ist, egal zu welchem Zeitpunkt.

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