Toleranz

Priester protestiert in Italien gegen Nein zu Segnung von Homo-Paaren

Auch an der rheinhessischen Katholischen Kirche St. Georg in Nieder-Olm wurde die Regenbogenfahne als Zeichen für Toleranz und Akzeptanz verschiedener Lebensformen gehisst.
Auch an der rheinhessischen Katholischen Kirche St. Georg in Nieder-Olm wurde die Regenbogenfahne als Zeichen für Toleranz und Akzeptanz verschiedener Lebensformen gehisst.(c) imago images/S�mmer (Stefan F. S�mmer via www.imago-images.de)
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Der Pfarrer Giulio Mignani weigerte sich am Palmsonntag nach Tradition die Olivenzweige zu segnen.

Gegen das Nein aus dem Vatikan zu Segnung homosexueller Paare in der römisch-katholischen Kirche hat ein Priester in der norditalienischen Gemeinde Bonassola an der ligurischen Riviera eine Protestinitiative gestartet. Der Pfarrer Giulio Mignani weigerte sich am Palmsonntag nach Tradition die Olivenzweige zu segnen. "Wie kann man einem Paar, das sich liebt, den Segen verweigert, nur weil es aus Homosexuellen besteht?", fragt sich Mignani.

Gleichgeschlechtliche Paare könnten auch ohne den Segen der Kirche leben, doch die Kirche verliere dadurch Gläubige, bemängelte der Pfarrer bei der Palmsonntagsmesse. Gläubige, die auf die Weihe ihrer Olivenzweige gewartet hatten, wurden enttäuscht, berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica". Schon öfters hatte sich Mignani auf die Seite der LGBT-Gemeinde gestellt. Damit hatte er viel Kritik auf sich gezogen. Die Rechtsaußen-Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) forderte die Exkommunizierung des Priesters.

Die vatikanische Glaubenskongregation hatte am 15. März ihr offizielles Nein zur Segnung homosexueller Partnerschaften durch die katholische Kirche bekräftigt. In dem sogenannten Responsum ad dubium (Antwort auf einen Zweifel) heißt es, Segnungen menschlicher Beziehungen seien nur möglich, wenn damit den Plänen Gottes gedient sei. Unzulässig sei jede Segnungsform, die homosexuelle Partnerschaften anerkenne. Die christliche Gemeinschaft sei aber aufgerufen, Menschen mit homosexuellen Neigungen zu respektieren.

(APA)

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