Literaturfilm

Alle Flüsse der Welt: "Finnegans Wake" von James Joyce, ganz genau gelesen

"Wir werden dafür in die Hölle kommen": Joyce-Aficionados beim Grübeln.
"Wir werden dafür in die Hölle kommen": Joyce-Aficionados beim Grübeln.Dora Garcia
  • Drucken

Seit 1986 kämpfen sich Joyce-Spezialisten in Zürich durch „Finnegans Wake“. Sophia García hat sie porträtiert: ein stiller Film über Wesen und Wunder der Sprache, bis 31. März über die Website von Studio Molière als Stream verfügbar.

Einen Film über „Finnegans Wake“ zu drehen, das höllisch hermetische Alterswerk von James Joyce – geht das überhaupt? Dieser „Roman“, an dem der irische Extremist des Erzählens von 1922 bis 1939 gearbeitet hat, gilt als schwierigster des 20. Jahrhunderts. 628 Seiten umfasst der Text in der Ausgabe bei Suhrkamp. Originalsprache. Keine Übersetzung? Zu vergessen! Die Fülle an Wortspielen, Wortschöpfungen, versteckten Verweisen sträubt sich sogar dagegen, als Englisch erkannt zu werden.

Auch davon handelt der Film Sophia Garcías. Ja, man kann diesen Strom an Assoziationen über Aufstieg, Fall und Auferstehung des Baumeisters Finnegan, über die Liffey, die durch Dublin fließt, über alle Flüsse dieser Welt und die Welt drumherum, verfilmen. 52 Minuten lang zeigt „The Joycean Society“ (2013) eine Gruppe, die sich seit einer Generation wöchentlich in Zürich trifft und um das Verstehen des Buchs bemüht. Es ist ein stiller Film über Wesen und Wunder der Sprache. Er zelebriert die Leser.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.