Postenkarussell

Thomas Schmid, der Personalvermittler

Die Presse/Lukas Aigelsreither
  • Drucken

Als Generalsekretär des Finanzministeriums war Schmid auch für die Staatsholding zuständig. ÖVP-Politiker auf höchster Ebene intervenierten immer wieder mit Postenbesetzungswünschen.

Der Chef der Österreichischen Beteiligungs AG (Öbag), Thomas Schmid, war „Ansprechpartner für Postenbesetzungswünsche von höchsten Funktionären der ÖVP“, schreibt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in ihrem Bericht. Das bloße Spektrum reiche von„– soweit ersichtlich – geeigneten, der ÖVP nahestehenden Personen bis hin zu Interventionen für – soweit ersichtlich – ungeeignete Personen“.

Schmid war als Generalsekretär des Finanzministeriums auch für die Staatsholding zuständig – wo Tausende Mitarbeiter beschäftigt sind und freilich auch immer wieder gute Jobs zu vergeben sind. Dort fand er schließlich nicht nur einen für sich selbst, sondern setzte sich auch für andere ein.

So intervenierte Wirtschaftskammerchef Harald Mahrer im März 2017, um einen Aufsichtsrat in der OMV zum Gehen zu bewegen, weil er den Platz brauche. Der Mann ging nach viel Widerstand tatsächlich. „Der wird uns hassen und verfolgen. Wir halten das aus“, schrieb Schmid dazu an Mahrer.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Nachrichten

Neue Chats: Von Diven, Vorstadtweibern und Lokalverboten

Die neuen Handyauswertungen von Öbag-Chef Thomas Schmid bringen kaum neue Erkenntnisse, erhärten aber Eindrücke und zeichnen ein Sittenbild.
Ob er noch Kurznachrichten schreibt? Ja, sagt Gernot Blümel (hier im Finanzministerium in der Himmelpfortgasse). 
Interview

Gernot Blümel: „Das passiert ja wohl in jeder Regierung“

Er habe nirgends gelesen, dass Postenvergaben der Grünen ein Problem seien, sagt Finanzminister Gernot Blümel. Ein Gespräch über Chats, Stilfragen und die erste türkise Krise.
FPÖ-Klubchef Kickl gibt den Rabauken – und widersetzt sich der Maskenpflicht.
Parlament

Türkise Familie umzingelt, blaue unmaskiert

Nach heißen Debatten über die Chat-Protokolle wird der Misstrauensantrag gegen Finanzminister Gernot Blümel abgelehnt.
Die Chats könnten irritierend und empörend wirken, wenn man sie zeitlich und inhaltlich aus dem Zusammenhang reiße, ließ der Finanzminister - erneut - wissen.
Sondersitzung

Blümel weist Postenschacher-Vorwürfe zurück

In Beantwortung einer "Dringlichen Anfrage" der FPÖ wies der Finanzminister die Vorwürfe der Opposition zurück und sprach von "Skandalisierung, öffentlicher Empörung und Vorverurteilung“. Aufregung gab es auch um die in der neuen Hausordnung verankerte Maskenpflicht.
Dringliche Anfrage

Nationalrat: FPÖ kritisiert "tiefen schwarzen Staat"

Der Nationalrat tagt in einer Sondersitzung zu den umstrittenen Chatprotokollen rund um die Bestellung von Öbag-Chef Schmid. Auch ein Misstrauensantrag gegen Finanzminister Blümel ist zu erwarten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.