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Dante bashen? Ihr Deutschen landet im Inferno!

APA/AFP/VINCENZO PINTO
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Die Gedenkfeiern für den Dichter stört ein deutscher Artikel – und die Ressentiments kochen sofort wieder hoch.

Es hätte so schön sein können: Italien feiert heuer den 700. Todestag Dantes. Der ist zwar erst im September, aber schon vorige Woche gab es einen eigens eingeführten Gedenktag für den unantastbaren Säulenheiligen der italienischen Kultur. Starschauspieler Roberto Benigni rezitierte dessen Verse vor dem Präsidenten, und sogar der Papst pries den Dichter in einem Apostolischen Schreiben als „Wegweiser der Menschheit“. Aber da platzte die Bombe, gezündet von Österreich aus.

Denn der Essay von Arno Widmann in der „Frankfurter Rundschau“ wäre gar nicht in den Süden gedrungen, hätte sich nicht das in Wien lebende Schriftsteller-EhepaarRita Monaldi und Francesco Sorti in „La Repubblica“ darüber empört. Sie paraphrasierten markig: Dante werde als „Plagiator und Streber“ von „skrupellosem Ehrgeiz“ denunziert, der für seine gar nicht „Göttliche Komödie“ von provenzalischen Troubadouren und einem muslimischen Mythos abgeschrieben habe. Shakespeare sei um Lichtjahre besser. Das saß.

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