Nach Kritik

"Zwei Selbstdarsteller": Trump verunglimpft seine damaligen Corona-Berater

Immunologen Fauci und Ärztin Birx waren während Trumps Amtszeit Mitglieder der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses.
Immunologen Fauci und Ärztin Birx waren während Trumps Amtszeit Mitglieder der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses.APA/AFP/MANDEL NGAN
  • Drucken

Immunologen Fauci und Ärztin Birx hatten an Trumps Corona-Politik Kritik geübt. In einer Aussendung greift dieser die beiden nun an: Sie würden die Geschichte umzudeuten versuchen, um „ihre schlechten Instinkte" und „fehlerhaften Empfehlungen" zu überdecken.

Ex-US-Präsident Donald Trump hat zwei seiner früheren Corona-Berater heftig angegriffen, nachdem diese sich kritisch über sein Vorgehen in der Pandemie geäußert hatten. Trump veröffentlichte am Montagabend (Ortszeit) eine längliche Erklärung, in der er den prominenten Immunologen Anthony Fauci und die Ärztin Deborah Birx heftig attackierte. Beide waren während Trumps Amtszeit Mitglieder der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses.

Fauci ist auch jetzt ranghoher Corona-Berater des neuen Präsidenten Joe Biden. Trump bezeichnete Fauci und Birx als "zwei Selbstdarsteller, die versuchen, die Geschichte umzudeuten, um ihre schlechten Instinkte und fehlerhaften Empfehlungen zu überdecken". Fauci habe etwa davon abgeraten, zu Beginn der Pandemie Einreisen aus China in die USA zu unterbinden. Trump sagte, er habe nicht auf Fauci gehört und auf diese Weise viele Menschenleben gerettet. Der Ex-Präsident ätzte weiter, Fauci könne nicht mal vernünftig einen Baseball werfen.

Birx wiederum nannte er eine "Lügnerin", die nur noch "sehr wenig Glaubwürdigkeit" habe. Viele ihrer Ratschläge seien als "Pseudo-Wissenschaft" angesehen worden, spottete Trump. Auch Fauci habe immer schlecht über Birx gesprochen und nicht mal mit ihr in einem Raum sein wollen, behauptete er.

Kritik im Fernsehen

Fauci und Birx hatten im Fernsehsender CNN über die Pandemie und ihre Arbeit unter Trump gesprochen und sich dabei kritisch über den damaligen Präsidenten und dessen Umgang mit der Krise geäußert. Fauci etwa sagte, es habe ihn damals geschockt, dass Trump die Lockerung von Restriktionen in mehreren Bundesstaaten gefordert habe.

Birx hatte in der Sendung berichtet, Trump habe sie im vergangenen Sommer persönlich angerufen, nachdem sie in einem Interview über die Gefahren durch das Coronavirus gesprochen habe. Das Telefonat sei "sehr unangenehm" gewesen. Auf die Frage, ob sie bedroht worden sei, reagierte Birx nach kurzem Zögern ausweichend und wiederholte: "Ich würde sagen, es war eine sehr unangenehme Unterhaltung."

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Der Washington Square rund um die New York University wird wieder zum belebten und beliebten Treffpunkt.
Frühlingserwachen

Corona-Impfung sei Dank: "New York erwacht wieder zum Leben"

Die Impfkampagne in den USA läuft auf Hochtouren. Ein Hauch von Normalität liegt in der Frühlingsluft – und New York steht vor einem Comeback.
Inmitten einer zweiten Welle hat die Impfkampagne in Indien an Tempo gewonnen.
Pandemie

Neue Coronawelle in Indien: Die Weltapotheke liefert nicht

Seit Neu-Delhi die Impfkampagne im eigenen Land forciert, kommt es bei der weltweiten Lieferung von Corona-Impfstoff zu Verzögerungen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.