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Platter sieht keinen Grund für Lockdown in Tirol

CORONA-IMPFUNG: IMPFAKTION UND AUSREISETESTPFLICHT BEZIRK SCHWAZ: PRESSEKONFERENZ: PLATTER
CORONA-IMPFUNG: IMPFAKTION UND AUSREISETESTPFLICHT BEZIRK SCHWAZ: PRESSEKONFERENZ: PLATTERAPA/EXPA/JOHANN GRODER
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Trotz einer neuen beunruhigenden Mutante hält der Tiroler Landeshauptmann die derzeitigen Maßnahmen für ausreichend. Ein neuerlicher Lockdown würde die Menschen ohnehin nur in private Räume verdrängen. Denn: "Die Leute wollen nicht mehr."

Obwohl für Tirol wieder Ausreisetests verordnet wurden und eine neue Mutante für Beunruhigung sorgt, sieht Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) sieht derzeit keinen Grund für einen Lockdown im Bundesland. Die Lage in Tirol sei "derzeit stabil", sagte Platter am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck und verwies auf die Situation auf den Intensivstationen mit 26 Infizierten - um zwei weniger als am Montag. Die momentanen Maßnahmen erachtete er als ausreichend. Diese seien "derzeit ein guter und richtiger Weg".

Damit spielte Platter unter anderem auf das intensive Contact-Tracing sowie die verschiedenen Ausreisetestkontrollen an. Ab Mittwoch wird es solche Kontrollen wieder in ganz Nordtirol stichprobenartig bei der Ausreise geben. Auch für den Bezirk Schwaz sowie den Bezirk Kufstein, wo ein verstärktes Auftreten der britischen Virusmutation mit weiteren Mutationsmerkmalen (E484K-Zusatz) festzustellen ist, wird das der Fall sein. Auch für einige Einzelgemeinden ist ein negativer Corona-Test Voraussetzung für das Verlassen.

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Bewirkt Lockdown Gegenteil?

"Wir haben auf lokale und regionale Maßnahmen gesetzt, die erfolgreich waren", sagte der Landeshauptmann und verwies vor allem auf das Eindämmen der Südafrika-Mutante, von der zuletzt nur noch 23 aktiv positive Fälle und Verdachtsfälle übrig sind. Zudem sah Platter eine geringe Wirkung in einem weiteren Lockdown - bzw. sogar einen möglichen gegenteiligen Effekt. Bei weiteren Einschränkungen des öffentlichen Raumes treibe man die Menschen "noch mehr in die privaten Räumlichkeiten". Und dort würden schließlich "80 Prozent der Infektionen" passieren.

Der Landeschef betonte zudem, dass man zuletzt ja politisch darauf klargestellt habe, nicht nur die Inzidenzzahl als Parameter für Maßnahmen herzunehmen, sondern vor allem die Auslastung der Intensivkapazitäten. Und hier liege Tirol stabil: "Das geht in Ordnung." Man nehme alle Hinweise der Mediziner ernst und bewerte die Lage ständig neu, unterstrich Platter - dies werde auch nach Ostern wieder der Fall sein.

"Die Leute wollen nicht mehr"

Angesprochen auf reges Treiben im Freien, etwa in den Straßen von Innsbruck, meinte Platter, dies habe nicht damit zu tun, dass die Menschen nicht mehr auf die Politik hören würden bzw. mit einer mangelnden Glaubwürdigkeit der politisch Verantwortlichen, sondern mit einer zunehmenden Ermüdung. "Die Leute wollen nicht mehr. Sie wollen ein normales Leben führen", stellte Platter fest. Nichtsdestotrotz appellierte der Landeshauptmann einmal mehr an die Bürger, die Maßnahmen bzw. Abstandsgebote einzuhalten - vor allem auch zu Ostern.

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Für ganz Nordtirol und den Bezirk Kufstein wird eine Ausreisetestpflicht eingeführt. Grund dafür ist ein verstärktes Auftreten der britischen Virusmutation mit neuen Mutationsmerkmalen. In den kommenden Tagen dürften weitere regionale Verschärfungen bekannt werden.

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