Gastkommentar

Das Inflationsgespenst ist wieder da

Eine dauerhafte Inflation ist trotz immer wiederkehrender Alarm-Rufe nicht in Sicht und so wahrscheinlich wie Geister.

Gerade in der deutschsprachigen Ökonomie scheint aktuell ein vertrauter Alarmismus ausgebrochen: Die große Inflation kommt! Das haben wir schon einmal gehört? Ja, zuletzt 2011/2012 während der Eurokrise und 2015, als die Europäische Zentralbank in den Kauf von Staatsanleihen einstieg. Die rapide steigende Inflation sei unausweichlich, das Ende der Währung nah, behaupteten monetaristische Ökonomen. Sie haben sich geirrt. Denn geschehen ist nichts, der Euro bleibt stabile Weltwährung.

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Eine dauerhaft hohe Inflation ist gefährlich: sie verringert den Wert bestehender Sparguthaben. Gläubiger fallen um den Wert ihrer Kredite um. Werden die zugrunde liegenden wirtschaftlichen Probleme hoher Inflationsraten (10% und mehr) nicht angegangen, kann das zu Hyperinflation führen, dem Wertverlust der Währung. Doch heute ist das so wahrscheinlich wie die Existenz von Geistern. In der letzten Dekade betrug die Inflation in der Eurozone durchschnittlich 1,2 Prozent, im letzten Jahr 0,3 Prozent. Auch in Österreich lag sie meist deutlich unter dem europäischen Zielwert von 2%.

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