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Paul Andrew verlässt Ferragamo

Paul Andrew auf der Mailänder Fashion Week im Herbst 2020
Paul Andrew auf der Mailänder Fashion Week im Herbst 2020(c) REUTERS (ALESSANDRO GAROFALO)
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Der Designer war seit 2016 für die Schuhlinie und ab 2019 als Kreativdirektor für das Modehaus tätig.

Komfort ist wichtig, Mode müsse auch bequem sein, das hat Paul Andrew in Interviews gerne wiederholt. Ein frischer Ansatz für ein altes, 1927 gegründetes Unternehmen wie Ferragamo. Der englische Modedesigner ist seit 2016 dem Florentiner Traditionsunternehmen verpflichtet, ab 2016 war er für die Damenschuhe verantwortlich, ab 2019 dann als Kreativdirektor auch für die Damen- und Herrenlinien.

Mit Traditionspflege muss er sich bestens ausgekannt haben, Paul Andrews Vater war der Polsterer des britischen Königshauses. Verjüngungskuren müssen sanft ablaufen, das wusste er wohl. Was jetzt kommt, ist ein klarer Schnitt. Andrew wird Anfang Mai nach der Fertigstellung seiner Pre-Spring-Kollektion 2022 aus dem Unternehmen ausscheiden, schreibt der Brancheninsider „Business of fashion". Er soll Ferragamo offenbar nicht wegen eines neuen Stellenangebots verlassen. Im Vorstand der Marke soll es ebenfalls eine Rochade geben, der Vorsitzende Ferruccio Ferragamo wird zurücktreten, so heißt es, um Platz für seinen Bruder Leonardo zu machen. Außerdem sollen drei unabhängige Vorstandsmitglieder aufgenommen werden.

Der berühmte Schuhmacher Salvatore Ferragamo ist einer der wenigen verbliebenen unabhängigen, familiengeführten Luxusmarken der Welt. Aber auch hier ließ die Pandemie ihre Narben zurück. Der Umsatz ging im Jahr 2020 um 33 Prozent auf 916 Millionen Euro zurück, es war der erste verzeichnete Verlust seit dem Börsengang des Unternehmens vor einem Jahrzehnt an der Mailänder Börse. Es wird bezweifelt, dass der Posten als Kreativchef nach Andrews Verlassen neu besetzt wird. 

(sh)

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