Der Lockdown in Großbritannien geht zu Ende, die Impfungen schreiten voran und die Wirtschaft schöpft neue Hoffnung. Aber der Brexit führt bei vielen Unternehmen zu größeren Geschäftseinbrüchen als erwartet.
Während in Europa die dritte Welle der Coronaepidemie zu neuerlichen Einschränkungen des Lebens zwingt, macht Großbritannien erste Schritte aus dem Lockdown. „Bin gerade vom Golf zurück“, berichtet man nun auf WhatsApp. „Erster Spaziergang mit dem Hund und der Nachbarin“, schiebt ein anderer gleich ein Beweisfoto nach. Noch bleiben die Geschäfte mit Ausnahme des Lebensmittelhandels geschlossen, aber schon spricht der Chefökonom der Bank of England, Andy Haldane, von Hoffnung auf eine „kraftvolle Erholung“.
Die erfolgreiche Impfkampagne hat dem Land nicht nur besseren Schutz gegen das Coronavirus gegeben als in den meisten europäischen Staaten vorhanden ist, sondern auch einen gehörigen Schuss Optimismus. Mehr als 31 Millionen Menschen sind bereits geimpft, und man bleibt weiter mit Volldampf bei der Sache. Zuletzt sicherte sich die britische Regierung 60 Millionen Dosen des Impfstoffs von GlaxoSmithKline, der bisher noch gar nicht zugelassen ist. Die – sofort wieder zurückgenommene – Aussage von Premierminister Boris Johnson, man habe das erfolgreiche Impfprogramm „Gier und Kapitalismus“ zu verdanken, bleibt weiterhin (inoffizielle) Regierungslinie.