Lovemobil
Kontroverse um "Lovemobil"

Wie gestellt darf eine Doku sein?

Das zu weiten Teilen inszenierte Prostitutionsporträt „Lovemobil“ heizt Debatten über dokumentarische Ethik an. Dass Filmemacher künstlerische Graubereiche nutzen, wäre noch kein Anlass zur Aufregung. Wir vertrauen aber darauf, dass sie es "aufrichtig“ tun.

Es sind Szenen, die nahegehen: Sexarbeiterinnen, die an den Bundesstraßen von Niedersachsen in Wohnmobilen ihr Auskommen suchen, gewähren Einblick in ihren prekären Berufsalltag. Man sieht sie beim Schminken, wie sie mit Freiern verhandeln, mit ihrem Zuhälter diskutieren. In ruhigen Momenten erzählen sie unverblümt von ihren Wunden, von einer oft schweren Vergangenheit.

So wirft die Doku „Lovemobil“ schummriges Licht auf eine Welt, die gemeinhin im Dunkeln bleibt. Achtbar – wäre da nicht ein Problem: Vieles, was sie zeigt, ist inszeniert. Zwischen den Figuren und den Menschen, die sie porträtieren, gibt es in den meisten Fällen keine (oder nur bedingte) Übereinstimmung. Bei den Prostituierten handelt es sich offenbar um Laiendarstellerinnen, bei einem Freier um einen Bekannten der Regisseurin, viele Dialoge wurden improvisiert.

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