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Kanzler-Chats: Mit „Vollgas“ gegen die Kirche

Papstaudienz
PapstaudienzSpaziani,Stefano / Action Press
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Wie die Führungsspitze der Türkisen mit der Kirche umgeht: Es gibt gute Kontakte zu den Rechtskatholiken, beständige Scharmützel mit der Caritas-Fraktion und tragfähige Beziehungen zu den Amtsträgern. Aber auch volle Attacke, wenn diese sich politisch zu weit aus der Deckung wagen.

„Bitte Vollgas geben“, schrieb Bundeskanzler Sebastian Kurz am 13. März 2019 an seinen Vertrauten Thomas Schmid, damals Generalsekretär im Finanzministerium. „YEA! Das taugt mir voll“ lautete die Antwort. Schmid hatte einen Termin mit Peter Schipka, dem Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz. Und berichtete danach hämisch an den Kanzler: „Schipka war fertig. Er war zunächst rot, dann blass dann zittrig.“ Schmid hatte dem Kirchenfunktionär angedroht, Steuerprivilegien zu streichen und Förderungen zu kürzen.

Ein Bundeskanzler auf Konfrontationskurs zur katholischen Kirche: Das hat es in Österreich nicht einmal in Zeiten sozialdemokratischer Regierungen gegeben. Sicher: Ein Bruno Kreisky hatte Konflikte mit der katholischen Kirche, etwa, als er das Gesetz zur Fristenlösung durchsetzte. Aber das waren inhaltlich unterschiedliche Auffassungen und nicht ein Versuch, die Kirche in ihren Grundfesten zu treffen. Warum macht das also ein Parteichef einer christlichsozialen Partei? Und wie steht Sebastian Kurz überhaupt zur Kirche?

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