Anthropologie

Kristalle, Eierschalen: Moderne Kultur im uralten Südafrika?

Spiritueller Ort seit 105.000 Jahren? Ausgrabungen am Mohana-Hügel in Südafrika.
Spiritueller Ort seit 105.000 Jahren? Ausgrabungen am Mohana-Hügel in Südafrika.Jayne Wilkins
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In der heutigen Kalahari-Wüste fand man 105.000 Jahre alte Objekte, die auf das hindeuten, was die Anthropologen „modernes Verhalten“ nennen.

Wann begann die Moderne? Darüber – und darüber, ob sie noch anhält – sind sich die Kulturhistoriker gar nicht einig. Auch Anthropologen debattieren darüber. Wenn sie von modernen Menschen sprechen, meinen sie meist einfach den Homo sapiens, der vor spätestens 200.000 Jahren in Afrika aus einer älteren Art der Gattung Homo entstanden ist und vor 50.000 Jahren begonnen hat, sich über die ganze Erde zu verbreiten.

Seine Anatomie war modern – vor allem im Gesicht zarter als etwa die des in Europa entstandenen Neandertalers –, aber sein Verhalten, seine Kultur blieben noch lange sehr konservativ: Er bearbeitete Steine, schlug sie zu Klingen, doch nicht viel mehr. Erst vor 100.000 Jahren, vielleicht schon früher, kam das, was die Forscher „modern behaviour“ nennen: Die Menschen wurden, um es mit einem modernen Wort zu sagen, innovativ. Sie schufen die ersten Werkzeuge aus anderen Materialien als Stein, etwa aus Knochen und Hörnern; sie malten und zeichneten, oft mit Ocker; sie begruben ihre Toten; sie trugen Schmuck, der vermuten lässt, dass sie schon in Symbolen dachten.

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