Kredite

Geld für Einfluss: Wie sich China die Welt kauft

ISSOUF SANOGO / AFP / picturedes
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Die Volksrepublik investiert Milliarden in Infastrukturprojekte armer Ländern. Im Gegenzug dehnt das autoritäre Regime seine globale Macht aus, warnen Kritiker. Bisher fehlten die Beweise. Nun enthüllt ein internationales Forscherteam, was Peking für sein Geld haben will.

Wien. Peking ist der größte Gläubiger der Welt. Seit Jahren finanzieren Chinas staatseigene Entwicklungsbanken Eisenbahnen, Häfen, Straßen, Minen und Kraftwerke in ärmeren Staaten rund um den Globus. 400 Milliarden US-Dollar hat die Volksrepublik alleine an Entwicklungsländer in Asien, Afrika, Südamerika und Osteuropa geliehen. Unter dem Dach der Belt and Road Initiative (auch bekannt als Neue Seidenstraße) liefert das Land nicht nur das notwendige Kapital, sondern auch gleich chinesische Firmen und Arbeiter, um die Infrastrukturprojekte umzusetzen. Kritiker warnen schon lange, dass das autoritäre Regime so seinen Einfluss in der Welt ausweite und entwicklungsschwache Staaten politisch von Peking abhängig mache. Beweise gab es nicht, die Kreditvereinbarungen waren strikt geheim. Bis jetzt.

Forscher des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) haben in Kooperation von AidData, dem Center for Global Development und dem Peterson Institute for International Economics, hundert Kreditverträge von Chinas Staatsbanken mit 24 Ländern ausfindig gemacht und analysiert. Die Verträge waren unter anderem versteckt in Anhängen von offiziellen Regierungsdokumenten der Schuldnerländer – und sie waren nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Denn sie offenbaren, was Kritiker stets vermutet haben: Chinas Kredite sind keine milden Gaben. Peking verlangt viel für sein Geld.

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