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Raiffeisen verlässt Einlagensicherung

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Die Commerzialbankpleite hat Raiffeisen rund 220 Millionen Euro gekostet. Nie wieder will die Bankengruppe für die Fehler anderer einstehen müssen – und zieht die Konsequenzen.

Viel hat sich nicht getan, seitdem im vergangenen Sommer einer der größten Bankenskandale Österreichs aufgedeckt wurde. Der Untersuchungsausschuss zur Commerzialbank Mattersburg brachte parteipolitisches Gezerre statt echter Aufklärung, eine vom Finanzministerium eingesetzte Arbeitsgruppe hat ein paar Empfehlungen ausgearbeitet, die vielleicht umgesetzt werden, und die Staatsanwaltschaft wird noch viele Jahre brauchen, bis sie den Betrug im Burgenland aufgearbeitet hat.

Nicht so die Banken. Die handeln deutlich schneller – vor allem Raiffeisen. Nur wenige Wochen nach der Commerzialbankpleite haben sich die wichtigsten Akteure im Raiffeisensektor zusammengesetzt und beschlossen, aus der gemeinsamen Einlagensicherung Austria (ESA) auszutreten. Wenig verwunderlich: Immerhin hat die Causa den Sektor rund 220 Mio. Euro gekostet – von den insgesamt 490 Mio. Euro, mit denen die ESA Commerzialbankkunden entschädigt hat. Nie wieder will Raiffeisen für fremde Sparer aufkommen – und hat Ende vergangenen Jahres den Antrag für eine eigene Einlagensicherung bei den zuständigen Behörden gestellt.

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