Geld

Mit vollen Konten durch die Coronakrise

imago images/Chris Emil Janßen
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Das erste Coronajahr beschert dem Staat das größte Budgetdefizit seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Haushalte spüren die Pandemie finanziell bisher hingegen kaum: Sie konnten im Krisenjahr doppelt so viel Geld ansparen, wie in den Jahren zuvor.

Wien. „Koste es, was es wolle." Mit diesen Worten öffnete Österreichs Regierungsspitze im März 2020 die Staats-Schatulle, um wenigstens die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie möglichst im Zaum zu halten. Heute, ein gutes Jahr später, legt die Statistik Austria die erste Zwischenbilanz der Coronakosten der öffentlichen Hand vor. Der Staat überzog sein Konto für den Abwehrkampf gegen das Virus und die Rezession so stark wie nie seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Doch die massiven Wirtschaftshilfen dürften immerhin ihren Zweck erfüllt haben: Die meisten Österreicher spüren die Krise zumindest in ihren Geldbörsen (noch) nicht.

Das hat freilich seinen Preis: Nach den nun vorliegenden Zahlen der Statistik gab der Staat im Vorjahr um 24,4 Milliarden Euro oder 12,6 Prozent mehr aus als noch 2019. Der größte Kostentreiber waren Subventionen, die um über 14 Milliarden Euro ausgeweitet wurden. Fast die gesamte Summe davon landete als Umsatzersatz, Fixkostenzuschuss und Ausfallbonus bei Unternehmen und Selbstständigen oder als Kurzarbeitgeld bei den Arbeitnehmern (siehe Grafik). Da gleichzeitig Steuereinnahmen und andere Erlöse – etwa durch Ticketverkäufe der staatlichen ÖBB – um 11,3 Milliarden Euro sanken, blieb die Republik letztlich auf einem Rekorddefizit von 33,2 Milliarden Euro oder 8,9 Prozent der Wirtschaftsleistung sitzen.

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